Funken-Sitzung: Selbst gemacht statt eingekauft

Die große Funken-Sitzung von Rot-Wiss begeisterte mit den Darbietungen der eigenen Gruppen.

Ratingen. „Woher kommt eigentlich der Begriff ‘Funkenmariechen’?“ Nadine Aust, Pressesprecherin der Roten Funken, schaute ein bisschen verdutzt: „Also ehrlich gesagt, das kann ich auch nicht sagen! Der Begriff „Funken“ und „Funkenmariechen“ ist so verbreitet. . . aber wo er herkommt, das weiß ich auch nicht!“

Und viele in der ausverkauften Dumeklemmerhalle wussten es bestimmt auch nicht, was aber der Feierlust bei der großen Funkensitzung von Rot-Wiss keinen Abbruch tat. Schon nach dem Einmarsch und dem ersten Tanz der Funken gab’s einen Frontalangriff auf die Lachmuskeln: Lieselotte zeigte Parodien und Imitationen vom Feinsten und sorgte für so manchen Juchzer im Publikum.

Danach trat die Jugendgarde an und bewies, dass die Roten Funken sich um den Gardetanznachwuchs keine Sorgen machen müssen. Während vorn die Beine hochgeworfen wurden, schwangen hinten im Publikum drei Schneemänner ihre Besen im Takt — Manni, Werner und Klaus hatten „Ausgang“, wie sie sagten; und sie waren vor allem wegen der „Tanzmäuse“ hier. „Wenn ich meine Frau dabei habe, darf ich nie gucken!“, erzählte ein schon leicht alkoholisierter Manni. „Heute darf ich. Und zu gucken gibt’s ja wirklich was, oder?“

Nicht nur das — auch zu hören und zu sehen gab es jetzt wieder etwas. Oli, der Köbes trat auf und plauderte aus dem Leben eines Kellners. Danach gab’s wieder was zum Gucken für Manni: Die Jugendgarde präsentierte ihren Showtanz. Auf ihre Eigengewächse können die Funken mit Recht Stolz sein: Nach dem Einmarsch des Prinzenpaares hatte der „Hühnerstall“ seinen großen Auftritt, der mit Bravour und Können gemeistert wurde.

Damit das Publikum bei so viel Augenschmaus nicht auf den Stühlen festklebte, sorgten die „Swinging Fanfares“ dafür, dass auch geschunkelt und getanzt wurde. Richtig in Schwung brachte den Saal danach die Männergarde der Funken — einfach köstlich. Bei Rot-Wiss ist eben noch ein Großteil des Programmes selbst gestrickt statt eingekauft.

Ebenfalls gardeintern ist die Gesangstruppe „Hahnenschrei“, die ins Scheinwerferlicht trat. Auch der „Hühnerstall“ durfte noch mal ran, diesmal mit dem Showtanz. Der als Schneemann verkleidete Manni hatte allerdings inzwischen so gut gefeiert, dass er die hochgeworfenen Beine der Tanzmariechen nicht mehr so richtig würdigen kann.

Mit der Kölner Stimmungsband „Kolibris“ ging der offizielle Teil des Abends zu Ende. Doch im Anschluss wurde noch kräftig weitergefeiert. Party-DJ Hai Life sorgte für die musikalische Untermalung. Erwähnenswert: Neben all den „normalen“ Ordensverleihungen gab es auch eine besondere Ehrung: Michael Droste wurden für seine langjährige Arbeit als Präsident die Quasten (intern sagt man „goldene Bömmel“) verliehen.

Und woher kommt nun eigentlich der Begriff „Funkenmariechen“? Funkenmariechen hießen ursprünglich nur die Tanzmariechen der Garde „Die Funken“. Aber der Begriff hat sich so durchgesetzt, dass er inzwischen ganz allgemein für alle Tänzerinnen beim Karneval verwendet wird. Ganz einfach, wenn man’s weiß.

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