Durchfahrt für Retter unmöglich

Die Anwohner sind besorgt wegen des beidseitigen Parkens am Hülsenbergweg.

Durchfahrt für Retter unmöglich
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Es ist eine schlimme Vorstellung: Man braucht dringend Hilfe, weil es brennt, aber die Feuerwehr kommt nicht durch zum Einsatzort: Falschparker behindern die Fahrt der großen Fahrzeuge, die Fahrer müssen mühsam rangieren oder bleiben ganz stecken — wertvolle Zeit geht verloren. Zeit, die Leben kosten kann. Genau diese Angst hat David Eggert: „Bei einem Feuerwehreinsatz auf dem Hülsenbergweg kam es zu massiven Problemen aufgrund der katastrophalen Parkordnung auf dieser Straße“, schildert er.

Und er ist nicht der Erste, der an genau dieser Stelle auf das Problem hinweist. Knapp ein Jahr ist es her, da hatte sich der Ratinger Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) beschwert. Die ehrenamtlichen Helfer haben am Ende des Hülsenbergweges ihren Standort, müssen von dort bei Großschadenslagen wie Pfingststurm Ela 2014 ebenso schnell ausrücken wie die Feuerwehr.

FrankMendack, Dezernent

„Für uns ist das hier Millimeterarbeit, wenn auf beiden Seiten der Straße geparkt wird“, erzählte damals THW-Chef Gerhard Gärtner. Bereits im April 2014 hatte die Bürger Union im Bezirksausschuss Lintorf zu dem Thema eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, die sich auf den gesamten Bereich in unmittelbarer Nähe des Allwetterbades bezog: „Vorwiegend in den Abendstunden, aber insbesondere auch bei Großveranstaltungen im Lintorfer Ortskern und in der Sommerzeit durch die Nutzer des Allwetterbades, wird der Hülsenbergweg von der Einmündung der Mühlenstraße bis zur Einmündung der Jahnstraße durch Kraftfahrzeuge beidseitig beparkt. Hierdurch kommt es zu Verengungen der Fahrbahn, die dazu führen, dass große Kraftfahrzeuge, insbesondere Rettungswagen und Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr sowie des am Hülsenbergweg beheimateten THW, nur mit großen Problemen den Hülsenbergweg befahren können“, so die Fraktionssprecherin, Angela Diehl, damals.

Die Verwaltung sollte verschiedene Maßnahmen zur Behebung der Missstände prüfen. Passiert ist jedoch nichts n„Uns ist die Straße nicht als Beschwerdeort bekannt. Weder beim Ordnungsamt noch bei der Feuerwehr liegen dazu derzeit Beschwerden über die Parkproblematik vor“; sagt Frank Mendack. Und er muss es wissen, ist er schließlich als Dezernent im Rathaus sowohl für die Ordnungsbehörde als auch die Feuerwehr zuständig. Es habe öfter Bewegungsfahrten der Feuerwehr gegeben in dem Bereich, dort seien die Einsatzfahrzeuge jederzeit problemlos durchgekommen. Anwohner Eggert kann darüber nur lachen: Drei Schreiben habe er in den vergangenen Monaten an das Ordnungsamt geschickt und um Hilfe gebeten, auf nicht eines habe es eine Antwort aus dem Rathaus gegeben.

Mendack kann die Ängste der Anwohner verstehen, bittet aber auch um Verständnis: „Solche Probleme gibt es in vielen Wohngebieten. Wir können nicht ständig überall sein.“ Außerdem gäbe es auch noch ein anderes Problem: „Wenn wir oder die Polizei in Wohngebieten dann tatsächlich tätig werden, hagelt es wieder Beschwerden, dass das Abzocke sei.“ Im Rahmen der personellen Möglichkeiten werde aber auch in Lintorf kontrolliert.

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