Dreck-Weg-Tag: Auf Mülljagd durch die Stadt

Diesmal beteiligten sich auch Schulen am mittlerweile neunten Dreck-Weg-Tag.

Ratingen. „Radkappen, leere Flaschen und einen toten Fuchs.“ Sabrina Gisen berichtet von der Ausbeute, die während der ersten Stunde des Ratinger Dreck-Weg-Tages am Samstag angefallen ist. Zusammen mit neun anderen Bewohnern der Therapieeinrichtung „Pferdehof Schwarzbachklinik“ beteiligt sich die junge Frau an den stadtweiten Aufräumarbeiten. „Es ist für uns auch eine Möglichkeit, mal aus der Klinik rauszukommen“, sagt sie.

Die Schwarzbachklinik für Suchterkrankte ist seit vielen Jahren dabei, die Teilnahme ist für die Bewohner freiwillig. Tamer Akgül: „Man hat uns vergangene Woche gefragt, wer gerne mitmachen möchte. Und irgendwie macht es ja auch Spaß.“ Jan-Uwe Schmitz fügt hinzu: „Einige von uns wollen nach Abschluss der Therapie hier in der Gegend bleiben. Da ist das eine gute Möglichkeit, die Stadt ein bisschen besser kennenzulernen.“

Der Dreck-Weg-Tag findet bereits zum neunten Mal statt. Ein Novum war, dass interessierte Schulen sich dieses Jahr erstmalig in einer separaten Aktion beteiligen konnten: Bereits am Freitag gingen vier Grundschulen mit insgesamt 600 Kindern und zwei Kindergärten auf Mülljagd. Sie nutzten den Tag, um nicht nur den Schulhof, sondern auch das Gelände um die Schule herum gründlich von Bonbonpapier, Pommesschalen und Getränkeflaschen zu befreien.

Mit dabei war auch der sechsjährige Timo Surmann — und er hatte so viel Spaß an der Sache, dass er seinen Vater überredete, am Samstag gleich noch einmal mitzumachen. Oliver Surmann: „Wir sind jetzt seit zehn Uhr zusammen mit Timos Freund Adrian unterwegs. Viereinhalb Säcke voller Abfall haben wir gesammelt.“

Die vollen Müllsäcke werden von den fleißigen Helfern am Straßenrand abgestellt, wo sie später von den Müllmännern eingesammelt werden. Ute Baggelmann, Abfallberaterin der Stadt Ratingen: „Gute acht Tonnen kommen da erfahrungsgemäß zusammen. Genau wissen wir das immer erst am Montag, weil wir den Abfall dann entsorgen können. Aber wir hoffen wieder auf gute Ergebnisse.“

Denn aufgrund des schönen, trockenen Wetters, bleiben die Helfer diesmal deutlich länger „auf der Piste“. Ute Baggelmann: „Beim schlechten Wetter in den vergangenen Jahren waren die meisten Sammler schon deutlich früher zurück — diesmal sammeln sie alle noch fleißig.“ Um zwölf Uhr ist Zapfenstreich und auf dem Baubetriebshof erwarten die Helfer kleine Aufmerksamkeiten, Kaffee und Brezeln und eine warme Suppe.

Für die Kinder gibt es einen Schminkstand und das Spielmobil Felix. So können alle fleißigen Sammler den Tag gemütlich ausklingen lassen in dem Bewusstsein, dass die Stadt Ratingen dank ihres Einsatzes wieder ein bisschen sauberer geworden ist.

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