Das Stadtmuseum zieht wieder an

Nach der Sanierung und dem Umbau steht das Haus hoch im Kurs. Neue Grafik-Schau soll für weiteren Schub von Besuchern sorgen.

Ratingen. Erhofft hatte es Museumsleiterin Alexandra König ja die ganze Zeit. Aber, dass ihre Erwartungen so deutlich übertroffen werden, hätte sie nicht gedacht. Seit der Musentempel an der Grabenstraße vor knapp zwei Monaten nach halbjähriger Schließung wegen Sanierung und Umbau wieder eröffnet hat, kommen die Besucher nicht nur in selten großer Anzahl, sondern auch mit lange vermisster Begeisterung.

„Wir haben eine sehr gute Resonanz. Das sieht man auch bei einem Blick ins Gästebuch — so viele begeisterte Einträge gab’s lange nicht mehr“, sagt König. Genaue Zahlen hat sie aber nicht.

Die Umgestaltung im Inneren des Museums soll sich auch in der Außenwirkung und in der Öffentlichkeitsarbeit niederschlagen. Für einen besseren Wiedererkennungseffekt wurde hausintern ein Logo entwickelt, das — im typischen Ratingen-Rot — unter der Überschrift „Museum Ratingen“ die inhaltlichen Kernbereiche des Hauses benennt: „Kunst und Stadtgeschichte“.

Da ein wesentliches Medium der Öffentlichkeitsarbeit das Internet ist, sei bei der Entwicklung des Logos besonders auf die Verwendung im Netz geachtet worden. Durch seine bannerartige Struktur könne es auch gut in anderen Medien verarbeitet werden.

Für die Museumschefin gilt es jetzt, die positive Stimmung zu nutzen und auszubauen. Dabei ist sie guter Dinge: „Aus den Reaktionen der Besucher erfahren wir, dass viele nicht nur einmal aus Neugierde nach der Renovierung reinschauen, sondern ein tiefer gehendes Interesse haben. Fragen nach der nächsten Ausstellung oder nach neuen Projekten belegen das.“ Auch würde deutlich weniger rumgemäkelt — für König auch ein Zeichen dafür, „dass die Atmosphäre stimmt.“

Die Besucherzahlen seien insgesamt vielversprechend: Sie liegen deutlich über denen der letzten Ausstellung vor der Schließung. Da beide Ausstellungen inhaltlich ähnlich waren, könne man sie gut vergleichen.

Positiv überrascht ist Alexandra König auch davon, wie gut die wöchentlichen Führungen durch die Melchior-Ausstellung besucht sind. Früher führten die Exponate des berühmten Ratinger Porzellankünstlers eher ein Schattendasein im Museum.

Einen neuen Besucherschub verspricht sich die Leiterin von der nächsten Sonderausstellung, die am 2. Dezember eröffnet wird. Unter dem Titel „Gestochen scharf. Von Dürer bis Kirkeby“ wird die Reihe zur Geschichte der Grafik fortgesetzt. Gezeigt werden rund 85 Meisterwerke druckgrafischer Kunst vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Arbeiten von Schongauer und Dürer, Rembrandt und Goya, aber auch Max Beckmann bis hin zu Kirkeby werden viele Kunstfreunde anlocken. König: „Ein echter Dürer oder Rembrandt — das zieht immer an.“

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