Mettmann Mit Tanz, Trapez und Zauberei in die Manege

Mettmann. · Beim Zirkuscamp können sich Kinder und Jugendliche in vielen Disziplinen austoben.

 Der zwölfjährige Can springt im Zirkuscamp des Vereins Mettmann-Sport auf einem Trampolin.

Der zwölfjährige Can springt im Zirkuscamp des Vereins Mettmann-Sport auf einem Trampolin.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Raphael ist hochkonzentriert. Ganz sachte setzt der Achtjährige einen Fuß vor den anderen. Er schwankt, droht vom Seil abzustürzen, findet sein Gleichgewicht aber durch Ausbalancieren der waagerecht ausgestreckten Arme doch noch wieder und schafft es bis ans andere Ende. Seine großen Schwestern Marlene und Franziska und Freundin Ella klatschen Beifall und Raphael strahlt. „War doch gar nicht so schwer“, resümiert der Grundschüler und springt vergnügt von dem etwa auf 80 Zentimetern Höhe gespannten Seil.

Es ist der erste Tag des diesjährigen Zirkus-Camps von Mettmann-Sport. Heute entscheiden sich die 165 teilnehmenden Kinder zwischen sechs und 15 Jahren, an welchen Zirkusnummern sie während der Woche arbeiten und dann zum Abschluss bei den zwei großen Aufführungen präsentieren. Es gibt jede Menge Auswahl: Akrobatik, Hula Hoop, Trapez, Seiltanz, Zaubern, sogar eine Reportergruppe gibt es, für die sich Raphaels Zwillingsbruder Frederik entscheiden hat.

Ein blau-rotes Zirkuszelt steht auf dem Außengelände der Schule

„Wir machen eine Zirkuszeitung, da machen wir Fotos und Interviews“, erzählt der Grundschüler stolz, während er das trubelige Geschehen auf dem Außengelände Ottfried-Preußler Grundschule rund um das bereits aufgestellte blau-rote Zelt des Mitmachzirkus Zapp­zarap beobachtet: einige Kinder üben auf dem Rasen eifrig Handstand, andere springen auf dem aufgebauten Trampolin, einige sitzen in Gruppen und unterhalten sich, andere essen einene Kleinigkeit. Die siebenjährige Sophie wirkt ein wenig geknickt. „Ich bin traurig“, erklärt das Mädchen und schaut auf den Boden, „weil ich wollte in die Trapezgruppe, aber jetzt bin ich in der Tanzgruppe.“

Carina Bammesberger kennt diese für die Kinder frustigen Situationen, hat aber ein Trostpflaster in Petto. „Weißt du, oft wollen zu viele Kinder dasselbe, da müssen notgedrungen einige zurückstehen. Aber dafür gibt es gleich eine zweite Auswahlrunde, denn jedes Kind nimmt an zwei Disziplinen teil, und da werden wir dann dafür sorgen, dass sich dein Wunsch dann auch erfüllt.“

Die Mitarbeiterin des Vereins ist eine von zwei Hauptorganisatorinnen und wird während der Woche von mehr als 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt. „Es sind ganz viele junge Leute darunter, die selbst bis vor wenigen Jahren immer an dem Zirkuscamp teilgenommen haben“, erklärt Carina Bammesberger. „Jeweils zu zweit werden sie eine Gruppe betreuen und mit den Kindern Nummern einstudieren. Wir sind alle im Vorfeld vom den Mitarbeitern von Zirkus Zapp­zarap eingewiesen und geschult worden.“

Viele der Kinder sind nicht zum ersten Mal dabei. „Das macht einfach wahnsinnig viel Spaß“, schwärmt Can. Dreimal hat er bislang teilgenommen. Zauberer und Fakir war er schon, diesmal geht’s unter anderem aufs Trampolin. „Alle sind hier richtig nett und man findet neue Freunde.“

Dann lächelt der Zwölfjährige die kleine Sophie aufmunternd an. „Auch wenn du jetzt erstmal enttäuscht bist, hier ist alles einfach nur spitze.“

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