Wohnungen für Flüchtlinge gesucht

Die Zahl der Asylbewerber nimmt zu. Die Stadt appelliert an Eigentümer, Mietraum zur Verfügung zu stellen.

Immer mehr Menschen verlassen bedingt durch Krieg und Armut ihre Heimatländer, um in Deutschland Zuflucht zu suchen. So auch in Mettmann. Allerdings stellt die weiter steigende Zahl der Asylbewerber die Stadt vor Probleme: Es mangelt an geeignetem Wohnraum. Daher wird an Wohnungseigentümer appelliert, Wohnungen und Häuser für Flüchtlinge an die Stadt zu vermieten.

Angesichts des zunehmenden Drucks auf dem Wohnungsmarkt könne es laut Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür schwierig werden, geeigneten Wohnraum für Flüchtlinge zu beschaffen. Die Stadt sucht nach kleinen Wohnungen und auch kompletten Häusern mit einzelnen Wohnungen zwischen 50 und 80 Quadratmetern. Die Kaltmiete darf dabei einen Preis von 5,40 Euro pro Quadratmeter nicht überschreiten. Neben- und Heizkosten werden zusätzlich übernommen.

Aufgrund der Zuweisungspraxis des Landes muss Wohnraum teilweise innerhalb von wenigen Tagen zur Verfügung gestellt werden. In einem kurzen Zeitfenster müssen Kücheneinrichtung, Badausstattung und Möblierung sichergestellt sein. Diese Anforderungen sind laut Astrid Hinterthür bei zentralen Gemeinschaftseinrichtungen leichter zu handhaben als bei dezentralen Wohnungen.

Allein im vergangenen Jahr wurden in Mettmann 150 Asylbewerber neu aufgenommen. Derzeit leben 240 Asylbewerber unterschiedlichster Nationen in der Kreisstadt. Darunter sind unter anderem Flüchtlinge aus Afghanistan und dem Irak.

Momentan werden die Asylbewerber auf drei städtische Häuser in Mettmann aufgeteilt, die ihre maximale Belegungskapazität mittlerweile allerdings erreicht haben. In den Gebäuden an der Danziger Straße kommen Familien und alleinstehende Mütter mit ihren Kindern unter. Dem gegenüber gibt es in den Unterkünften an der Talstraße und Kleberstraße keine Trennung zwischen Männern oder Frauen und Familien.

Astrid Hinterthür blickt in eine ungewisse Zukunft: „Ich gehe stark davon aus, dass sich die Situation in absehbarer Zeit nicht verbessern wird. Die Zahl der Flüchtlinge wird kontinuierlich steigen und damit einhergehend nimmt auch die Verpflichtung der Stadt zu, Wohnraum zu stellen, der eigentlich gar nicht mehr vorhanden ist.“

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