Schule in Mettmann Konrad-Heresbach-Gymnasium setzt sich für mehr Toleranz ein

METTMANN · Für die Schüler und Lehrer des Konrad-Heresbach-Gymnasiums ist es mehr als bloß ein Schild: Couragiert wollen sie gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung in den Klassen und auf dem Schulhof vorgehen.

 Tim Laudenbach, Schülersprecherin Linnéa Suendorf, Vivien Niespor und Lucie Kleinen zeigen stolz das Schild.

Tim Laudenbach, Schülersprecherin Linnéa Suendorf, Vivien Niespor und Lucie Kleinen zeigen stolz das Schild.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eine besondere Auszeichnung, die sowohl den Schülern als auch dem Lehrerkollegium sehr wichtig ist, erhielt jetzt das Konrad-Heresbach-Gymnasium, KHG. Armin Römer, Leiter des Kreisintegrationszentrums, überreichte die Urkunde „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an die Schülersprecherin des KHG. Bei dem Termin betonte Römer, dass sich das Gymnasium durch verschiedene Aktionen für diese Auszeichnung qualifiziert habe und sich die Schulgemeinschaft in einer geheimen Wahl mit deutlicher Mehrheit für die Leitidee „Schule ohne Rassssimus“ ausgesprochen habe.

Zugleich mahnte Armin Römer an, dass das Eintreten gegen Rassismus und anderen Benachteiligungen in der Gesellschaft ein ständiger Prozess sein müsse und die Schüler und Lehrer des KHG auch in Zukunft aufgerufen seien, den einmal eingeschlagenen, positiven Weg weiterzugehen. Der stellvertretrende Schulleiter des Heresbach-Gymnasiums, Jens Teller, bedankte sich für die Auszeichnung und machte deutlich, dass dies eine wichtige Auszeichnung für alle Schüler des KHG, vor allem aber für die Schülervertretung, SV, sei. Die sei federführend an der Vorbereitung der Aktionen beteiligt gewesen sei. Teller dankte den SV-Lehrern Carolin Velsink und Alexander Engel für ihr großes Engagement. Beide Pädagogen hätten die Schülervertretung bei dem Projekt Schüler gegen Rassismus wesentlich begleitet und beraten.

Die Pandemie bremste angedachte Aktionen aus

Die Schülervertreter wiesen am Rande der Veranstaltung darauf hin, dass nicht alle von ihnen eigentlich geplanten Aktionen so durchgeführt werden konnten, wie gedacht. Die Corona-Pandamie erwies sich auch in dieser Angelegenheit als großer Bremser. „Wir haben aber beispielsweise am KHG einen Toleranztag durchgeführt. Dort gab es für die einzelnen Jahrgangsstufen des Gymnasiums verschiedene Projekte, Aktionen und Vorträge, in denen Themen wie beispielsweise die weltweite Protestbewegung Black Lives Matter, der Rechtextremismus – auch in Mettmann – oder die ausgrenzende, feindliche Haltung gegenüber anderen Religionen, wie etwa dem Judentum, behandelt wurden. Bei dem Projekt Antisemitismus arbeitete die SV mit den Schülern des Metmanner Berufskollegs zusammen, da dort ein ähnliches Projekt durchgeführt wurde.

Das Berufskolleg behandelte konkret dieses wichtige Thema anhand des Schicksals zweier Jüdischer Familien aus Mettmann, die dem Holocaust zum Opfer fielen. Auch das Berufskolleg wurde bereits mit dem Preis „Schule ohne Rassismus“ ausgezeichnet. Bei der Aktion „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“ wird auch ein Pate benötigt, der das Projekt betreut und Gedanken unterstützt und begleitet. „Pfarrer Jürgen Artmann von der evangelischen Kirchengemeinde Mettmann hat sich dankenswerter Weise für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt“, sagt SV-Beratungslehrerin Carolin Velsink.

Pfarrer Artmann betonte bei der Verleihung der Auszeichnung, dass es für ihn in seiner beruflichen Aufgabe eine Selbstverständlichkeit gewesen sei, diese Patenschaft zu übernehmen. Er machte deutlich, dass es sehr wichtig sei, einen klaren Standpunkt gegenüber Rassismus, Antisemitismus oder anderen Benachteiligungen gegen Minderheiten einzunehmen. Für ihn beginne die Missachtung von anderen Menschen schon dort, wo es heiße „Die da...“. Menschen gleich welcher Nation und Abstammung müssten wertgeschätzt und dürften nicht durch abfällige Äußerungen diskriminiert werden.

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