CDU zweifelt am Masterplan

Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker wünscht sich, dass die Stadt vom Neandertal mehr profitiert — touristisch und wirtschaftlich.

Mettmann. Dass der Masterplan Neandertal vorerst nur in einer abgespeckten Version — ohne Neanderhochpfad — umgesetzt wird, ist für die CDU eine große Enttäuschung. „Ich weiß nicht, ob ein Info-Zentrum und das Zwei-Türme-Konzept so viele neue Besucher anlocken werden“, sagt Ute Stöcker, Fraktionsvorsitzender der Mettmanner Christdemokraten, eher skeptisch.

Neben dem Info-Zentrum bilden ein gläserner Aufzug hoch zum Regiobahn-Haltepunkt „Neanderthal“ sowie ein Pfeilerbauwerk an der Fundstelle wichtige Eckpunkte des umgearbeiteten Konzepts. Durch sogenannte „Neanderviewer“ — mobile audiovisuelle Abspielgeräte — soll die Talgeschichte anschaulich werden. Später einmal, so schwebt es Landrat Thomas Hendele vor, sollen die Türme durch den Hochpfad miteinander verbunden werden.

Doch nicht nur die abgespeckte Variante für das Projekt „Erlebnis Neandertal“ hat die Mettmanner CDU nachdenklich werden lassen. Fraktionsvorsitzende Stöcker vermisst bei allen Planungen und Überlegungen die Einbindung der Städte Mettmann und Erkrath. „Beide Städte“, sagt Ute Stöcker, „sollten in alle weiteren Überlegungen stärker als bisher eingebunden werden.“ Denn nicht nur das Museum, sondern auch die Städte müssten mehr als bisher von den Besuchern im Neandertal profitieren. Bislang haben sich so gut wie gar keine Besucher nach dem Museumsbesuch in eine der beiden Städte zu beiden Seiten des weltberühmten Tals verirrt. Ein Wirtschaftspotenzial, das die CDU gern für die Stadt abschöpfen würde.

Klar ist den Christdemokraten, dass alle Anstrengungen, Besucherströme in die Stadt zu lenken, zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht wären. „Wir müssen natürlich erst mal abwarten, bis die vielen Baustellen in Mettmann fertig sind“, sagt Ute Stöcker. Zurzeit würde Mettmann eher Negativ-Werbung betreiben, mit einem geplanten Einkaufszentrum, das mehr an eine Industriebrache erinnert und einer Innenstadt, in der es kaum noch Parkplätze gibt.

Parkplätze sind auch im Wohngebiet Goldberg Thema. Dort wird ein größerer Parkplatz an der Ecke Goldberger Straße/Hugenhauser Weg wegfallen, wenn Paeschke den Startschuss für den zweiten Bauabschnitt am Stadtwald gibt. Bislang parkten dort vor allem Besucher und Seminarteilnehmer des Bildungszentrums der Bundesagentur für Arbeit. Damit sie künftig nicht ins neue Wohngebiet drängen, und den Anwohner, die Parkplätze blockieren, hat die CDU mit der Leiterin des Bildungszentrums gesprochen. Die zeigte sich laut Fraktionsvorsitzender Stöcker kooperativ. „Es gibt die Bereitschaft, auf dem eigenen Grundstück Parkplätze für Besucher anzulegen.“ Stöcker war überrascht, dass die Schulleitung nicht wusste, dass der Parkplatz an den Sportplätzen wegfällt.

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