Kreis Mettmann Nachhaltigkeit auch beim Eierfärben

Kreis Mettmann. · Jennifer Kappmeier-Klenk empfiehlt fürs Osterfest nachhaltige Farben für Ostereier.

 Natürliche Stoffe beim Eierfärben haben den Vorteil, dass Kinder nicht mit Schadstoffen in Kontakt kommen.

Natürliche Stoffe beim Eierfärben haben den Vorteil, dass Kinder nicht mit Schadstoffen in Kontakt kommen.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Ob mit Rote Bete, Kurkuma oder Spinat – die Palette von Jennifer Kappmeier-Klenk deckt mit Naturfärbestoffen etliche Farben des Spektrums ab. Man muss nur wissen, wie man sie gewinnt. In der Regel verrät die 33-Jährige dieses Wissen in Kursen an der Volkshoch­schule in Mettmann, die aber bedingt durch die Corona-Krise alle abgesagt wurden. In ihren Kursen stellen die Teilnehmer die Farben selbst her. „Zuerst schneidet man die Pflanzen klein, dann mörsert man sie, bis der Pflanzensaft schön austritt“, erklärt Kappmeier-Klenk. Anschließend muss man aus dem Pflanzenbrei, einen Extrakt heraus pressen – das gelinge am besten durch ein sauberes Küchentuch.

Im Anschluss können die Eier für rund zehn bis fünfzehn Minuten in der Färbetinktur kochen. „Mit Blaubeeren, Rotkohl und Roter Bete kann man tolle Blau- und Lila-Töne erzeugen“, sagt sie. Gelbwurz und Kurkuma wiederum seien gut für Orange- und Gelbtöne, und Spinat und Grünkohl färben ein leuchtendes Grün auf das Ei.

Ihr Wissen über das Färben mit natürlichen Materialien hat sich die Ethnologin mit den Jahren angeeignet. Über ein Forschungsprojekt sei sie erstmals in den Kontakt mit einem Färbergarten im Ruhrgebiet bekommen. „Mein Interesse war geweckt und ich besuchte dort auch einen Workshop“, erzählt Kappmeier-Klenk. Doch erst mit der Geburt ihres zweiten Kindes sattelte sie beruflich um und arbeitet seither als Museumspädagogin und Kursleiterin an der Volkshochschule in Mettmann.

Unbehandelte Baumwollkleidung kann auch so gefärbt werden

An dem Thema, Eier mit Naturfarben bunt zu machen, hat „mich der nachhaltige Gedanke besonders begeistert“, sagt sie und erklärt, dass man mit den Farben durchaus auch unbehandelte Baumwollkleidung färben könne. Das Färben mit natürlichen Stoffen habe den Vorteil, dass vor allem Kinder nicht mit Schadstoffen in Kontakt kommen. Weder über die Haut, noch beim versehentlichen Schlucken oder Abschlecken bestehe die Gefahr, Schadstoffe aufzunehmen. „Das ist ideal für Kinder“, stellt die Färbe-Fachfrau fest.

Die mit Kurkuma gelb gefärbte Hose ihres Kindes wasche sie aber trotzdem lieber per Hand, sagt Kappmeier-Klenk und lacht. Denn ein bisschen abfärben könnten die natürlichen Stoffe trotzdem gut. Daher gilt auch für Naturfarben: sortenrein waschen. Grundsätzlich rät die Museumspädagogin jedoch eher zu weißen Eiern, da an ihnen die Farben besser haften bleiben.

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