Kaum Parkplätze: Am Sandberg sind Schüler gefährdet

Nach Ansicht der SPD stellt das hohe Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten ein hohes Risiko dar.

Kaum Parkplätze: Am Sandberg sind Schüler gefährdet
Foto: -rm

Kinder und Jugendliche, die eine der Schulen am Sandberg besuchen, leben nach Ansicht der SPD gefährlich. Gerade in den Stoßzeiten würden sie durch Eltern, die ihre Kinder zu Schule oder Kita bringen, aber auch durch die Patienten der dort angesiedelten Arztpraxen gefährdet, erklärt der Fraktionsvorsitzende Werner Goller. Schon der Schulweg ab der Kreuzung Opladener/Schwalbenstraße sei als höchst unsicher anzusehen.

„Radfahrende Kinder aus dem Berliner Viertel kommen dort auf der falschen Straßenseite an und setzen dann links ihren Weg einfach fort. Dabei werden sie durch vom Gartzenweg einbiegende Fahrzeuge gefährdet.“ Auch sei der Bürgersteig stellenweise verengt, so dass sich Radler und Fußgänger gegenseitig behinderten. Vor der Kita Schwalbennest entstünden durch rangierende Eltern gefährliche Situationen. In der Sperberstraße beginne sich der Verkehr gerade morgens, „zu knubbeln“: Lehrer, Patienten und Eltern würden durch die Parkplatzsuche die Straße blockieren.

Diskutiert werde darüber aktuell nicht, aber man sehe jeden Tag die Probleme, gerade wenn Eltern zu den Stoßzeiten in zweiter Reihe parkten, sagt Iris Jerina von der evangelischen Kita Lerchenweg. Die Kirchengemeinde verfüge zwar über einen Parklatz gegenüber am Gemeindehaus, aber es gebe einige Eltern, die meinten, direkt bis vor die Tür fahren zu müssen. Sie finde es verständlich, dass Eltern ihre Kinder chauffierten, aber im Sinne der Erziehung zur Selbstständigkeit sollten Grundschüler ab der zweiten Klasse alleine gehen, sagt sie.

Achim Nöhles, Leiter der Ganztagsschule Am Lerchenweg, findet die um sich greifende Praxis vieler Eltern bedenklich, ihre Kinder nicht nur zur Schule zu fahren, sondern sie auch bis ins Gebäude zu begleiten. Vor der Schule sei dann rücksichtslos alles zugeparkt: Bürgersteige, Bushaltestellen und Feuerwehrzufahrten. Er sorge sich mehr, dass irgendwann die hitzigen Debatten der Autofahrer eskalieren könnten, als dass ein Unfall passiere.

Als „schrecklich“ beurteilt der Allgemeinmediziner Wolf-Rüdiger Voigtländer die Verkehrslage. „Vor allem zwischen 7.30 und 8.05 Uhr geht es oft weder vor noch zurück: Da habe sogar ich Probleme — trotz meines Behindertensausweises“. Aber es sei fast noch schlimmer, wenn die Schule ende. Völlig unverständlich sei vor diesem Hintergrund, warum die Stadt am Lerchenweg zwei Parkplätze zugunsten von Straßenbäumen geopfert habe. „Es fehlen doch Parkplätze.“ Laut Werner Goller haben sich einige Ärzte an die Stadt gewandt, um eine Parkplatzbewirtschaftung zu erwirken, ohne Ergebnis. „Gerade die Chirurgen haben ja viele gehbehinderte Patienten“, so Voigtländer.

„Wir werden die Situation prüfen, uns die Unfallstatistiken besorgen, denn das tatsächliche Unfallgeschehen ist für uns maßgeblich“, erklärt Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Bauwesen und bemerkt gleich, dass gerade das Nutzerverhalten ein schwer zu beeinflussendes Problem sei. „Man kann Verkehrsanlagen nicht so bauen, dass sich niemand falsch benimmt.“

Goller hingegen hofft, dass die Verwaltung den SPD-Antrag nicht mit einem Hinweis auf die Unfallstatistik vom Tisch wischt. „Das wäre fatal und würde die Eltern sehr aufreizen“.

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