28.000 Tonnen Müll in Hilden

Das Müllaufkommen liegt seit Jahren auf dem gleichen Level. Gebühren könnten steigen, weil der Altpapierpreis sinkt.

Hilden. 25,75 Kilometer, vom Alten Markt bis zur Müllverbrennungsanlage (MVA) in Wuppertal-Küllenhahn und ein Viertel des Rückweges - so lang wäre die Kolonne an Müllfahrzeugen, würde der Müll Hildens, der in einem Jahr anfällt, an einem Tag abtransportiert. 2575 Fahrzeuge, jedes mit elf Tonnen beladen.

Jeder Hildener hat im Durchschnitt 501 Kilogramm zur gesamten Müllmenge von 28324 Tonnen im Jahr 2008 beigetragen. "Das liegt alles im Rahmen", sagt der städtische Abfallberater Frank Berndt (49), denn das Gesamtmüllaufkommen in Hilden bleibt seit mehreren Jahren in etwa gleich. Mal ist es etwas mehr, mal etwas weniger.

Nicht alle Müllfahrzeuge würden allerdings die MVA ansteuern, denn nur knapp die Hälfte des Hildener Mülls wird nach den abfallwirtschaftlichen Daten der Stadt Hilden "beseitigt" - also verbrannt. Das sind insbesondere die 12938 Tonnen Hausmüll (was 209 Kilogramm je Einwohner entspricht), die die Müllabfuhr bei ihren 1350 Touren mit zusammen 467 012 Leerungen im Jahr abholt. Auch bei dieser Tonnage variiert die Menge seit Jahren durchschnittlich nur um etwa 400 Tonnen - das sind 40 Müllfahrzeuge mehr oder weniger.

Mit 5070 Tonnen im Jahr rangiert das Altpapier an zweiter Stelle der Hildener Müll-Rangliste. Pro Einwohner und Jahr werden rund 90 Kilogramm gesammelt. "Damit nimmt die Stadt Hilden einen Spitzenplatz bei der Papiererfassung ein", sagt Berndt. Sorgenvoll schaut er allerdings auf den aktuellen Verfall der Altpapierpreise:

Lagen die Händlerpreise für gemischtes Altpapier zu Beginn des vorigen Jahres noch bei rund 80 Euro pro Tonne, stürzten sie im folgenden Halbjahr auf unter zehn Euro. Erholen sich die Preise nicht, rechnet Berndt für das kommende Jahr mit deutlich steigenden Müllgebühren, da die hohen Erlöse beim Altpapier die gesamten Entsorgungskosten "sehr positiv beeinflusst haben".

Die Sammelquote bei den Bioabfällen ist nach Aussagen des Abfallberaters in Hilden "eher unterdurchschnittlich". Die im vergangenen Jahr erzielten 68 Kilogramm pro Einwohner und Jahr (insgesamt 3866 Tonnen) seien allerdings "ein typischer Wert für dicht besiedelte Städte mit einem hohen Anteil an Mehrfamilienhäusern".

Hinzu kommen jährlich noch 681 Tonnen an Grünabfällen, die auf dem städtischen Recyclinghof abgegeben werden. Diese Menge wird in diesem Jahr vermutlich steigen, denn im Herbst wartet der Zentrale Bauhof mit einem neuen Angebot für die Hildener auf: Der städtische Laubsack kommt. Die Säcke aus reißfestem Papier werden 120 Liter fassen und pro Stück einen Euro kosten.

Beim Verpackungsmüll gab es im vergangenen Jahr den größten Zuwachs im Vergleich zu den Vorjahren. 1864 Tonnen landeten in den gelben Tonnen - 259 Tonnen mehr als im Jahr 2006. Verwunderlich ist das allerdings nicht, denn zum Jahreswechsel 2005/2006 hatte die Firma Remondis den Inhalt der gelben Tonnen und Säcke genauestens kontrolliert.

Die damals nicht mit der Stadt abgestimmte Aktion wurde durchgeführt, weil die Sammelmengen (rund 30 Kilogramm pro Jahr und Einwohner) deutlich über den in Verkehr gebrachten Verpackungsmengen (rund 27 Kilogramm pro Jahr und Einwohner) lagen. Nach der Kontrolle auf Falscheinwürfe sackte die Sammelmenge in den Keller.

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