Besonderer Dienst in Hilden Es sind verbotene Böller im Umlauf

Hilden · Um 7 Uhr morgens beginnt für die Einsatzkräfte der 24-Stunden-Dienst. Das Highlight der Schicht ist das gemeinsame Essen.

 Auf den Sekt verzichten die Feuerwehrleute.

Auf den Sekt verzichten die Feuerwehrleute.

Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

Nein, Hans-Peter Kremer ist nicht besonders traurig über das Verkaufsverbot von Feuerwerk in diesem Jahr. Der Hildener Feuerwehrchef und seine Kollegen haben an Silvestertagen und in den -nächten sonst sehr viel mit teilweise gravierenden Verletzungen zu tun, hervorgerufen durch unbedarften Umgang mit Raketen und Böllern. Außerdem muss die Feuerwehr auch immer wieder zu brennenden Mülleimern ausrücken. Diese Gefahrenlage hat sich durch das Verbot minimiert. Ganz auszuschließen ist sie aber auch in diesem Jahr nicht. Kremer rechnet damit, dass die Kollegen der Silvesterschicht trotz des Verbots auch wegen Feuerwerksverletzungen gerufen werden – aber deutlich seltener als in normalen Jahren.

24 Stunden dauert der Dienst zum Jahreswechsel – und damit unterscheidet er sich eigentlich nicht von anderen Schichten. „Wir versuchen den Tag aber geselliger und festlicher zu gestalten als normale Dienste“, sagt Feuerwehrchef Kremer. Die Stimmung ist festlicher als sonst.

Der frühmorgendliche
Antritt erfolgt um 7 Uhr

Beim morgendlichen Antreten um 7 Uhr wird der Dienstplan verlesen, werden Straßensperrungen kommuniziert. Um 7.10 Uhr kontrollieren die Feuerwehrleute ihre Fahrzeuge. „Das ist der normale Rhythmus“, sagt Kremer. Doch die Unterbrechungen werden im Laufe des Tages häufiger. „Durch das Verkaufsverbot sind vor allem Böller unterwegs, die eigentlich das Problem sind“, erklärt Kremer. Einige Menschen würden sich Feuerwerk aus dem Ausland bestellen. „Und das hat nicht ohne Grund in Deutschland keine Zulassung“, sagt der Feuerwehrchef. Es sei in der Regel nicht nur deutlich lauter, sondern auch deutlich gefährlicher. Manch fehlgeleiteter Böller landet – beabsichtigt oder nicht – auch immer wieder in Mülleimern, die dann zu brennen beginnen. „Das sind die typischen Einsätze, auch tagsüber“, so Kremer. Eins aber haben er und seine Kollegen schon im vergangenen Jahr beobachtet, als Feuerwerk nicht erlaubt war: „Es war deutlich ruhiger als sonst.“

Zwischen den Einsätzen liegt der Fokus in der Feuerwache auf dem gemeinsamen Silvester-Essen. „Das Essen ist ein wenig festlicher“, sagt Kremer. „Eher ein Drei-Gänge-Menü als ein Eintopf“, sagt er. Alle hoffen, dass sie möglichst gemeinsam essen können. Das ist aber eher unwahrscheinlich: „An Silvester kommen deutlich mehr Menschen als an normalen Tagen zusammen, um gemeinsam zu feiern. Dabei geht auch immer etwas schief“, sagt Kremer. Der Rettungsdienst rolle besonders fleißig. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle gemeinsam ins neue Jahr starten, ist ebenfalls sehr gering. Bereits vor Mitternacht nimmt das Einsatzgeschehen merklich zu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort