Kultur in Haan und Gruiten In Schaufenstern gibt es wieder Kunst zu entdecken

Haan · 50 Einzelhändler und Gastrobetriebe sowie 40 Künstlerinnen und Künstler beteiligen sich an der 19. Auflage des Kunstherbst in Haan und Gruiten.

Doris Koch zeigt ihr Bild „Birkenwald“. Die Künstlerin stellt ihre Werke beim Haaner Kunstherbst aus.

Doris Koch zeigt ihr Bild „Birkenwald“. Die Künstlerin stellt ihre Werke beim Haaner Kunstherbst aus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ab sofort haben viele Schaufenster in der Haaner Innenstadt und auch in der Gruitener Bahnstraße wieder jede Menge Kunstgenuss zu bieten. Rund fünfzig Einzelhändler und Gastronomiebetriebe haben ihre Wände oder Schaufenster den zahlreichen Gemälden, Fotografien und Skulpturen zur Verfügung gestellt und bieten nun ganz besondere Blickfänge.

Bereits zum 19. Mal findet der Haaner Kunstherbst statt, organisiert vom Verein „Kunst in der Stadt Haan“. Eröffnet wurde er am Samstagnachmittag vom stellvertretenden Bürgermeister Klaus Mentrop, der voller Freude verkündete: „Ganz Haan ist wieder eine Galerie und eine Kunstmeile.“

Der Vorsitzende des Vereins „Kunst in der Stadt Haan“, Peter Püschel, eröffnet die 19. Ausgabe des Kunstherbsts.

Der Vorsitzende des Vereins „Kunst in der Stadt Haan“, Peter Püschel, eröffnet die 19. Ausgabe des Kunstherbsts.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Insgesamt 45 Künstler beteiligen sich an der riesigen Galerie

Insgesamt 45 Künstler haben mit einem oder gleich mehreren Werken zu dieser riesigen Galerie beigetragen. Doris Koch ist eine von ihnen. „Ich bin schon seit acht Jahren dabei“, sagt die Künstlerin, die ihr Bild „Birkenwald“ im Eiscafé Amarena ausgestellt hat. Sie nutzt gerne die Möglichkeit, Einblick in ihr Schaffen zu geben, denn sie weiß: „Man lernt aus jeder Ausstellung. Und aus jedem Bild.“

Ihre Bilder entstehen beim Werden. „Ich weiß nicht, was daraus wird“, verrät sie. „Ich habe keine Vorlage.“ Sie male nach Gefühl. „Und dann lese ich die Bilder.“ Während diesen kreativen Prozessen nutzt sie alle möglichen Dinge. „Ich arbeite gerne mit Rakel oder Spachtel, aber auch mit einem Kamm oder einer Haarbürste.“ Der Kreativität ist dabei keine Grenze gesetzt.

Ihre Kunst komme aus dem Herzen, meint Doris Koch. Der Birkenwald ist ein eindrückliches Beispiel dafür. Ausdrucksstark die hellen Birkenstämme, die im starken Kontrast zum dunkel schattierten Hintergrund stehen. So erschuf Doris Koch ein Bild zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit.

Gleich zwei Künstler sind im Schaufenster des Haaner Reformhauses zu bewundern. Wolfgang Gersonde stellt hier drei seiner Kunstwerke aus Glas aus. Eine Schale, viereckig, mit roten und weißen Streifen, der er den Titel „New York“ gegeben hat, ein Bild, das auf der Spitze steht und zarte Vogel-Gestalten in einem Baum zeigt und ein „Segnender Jesus“. Die kristalline Figur des Segnenden ist von einem blauen Schatten umgeben, der an das Kreuz erinnert. Pia Stoikovics „Blaue Stunde“ ergänzt die Kunst aus Glas. Das großformatige abstrakte Werk lädt zum eingehenden Betrachten ein. Ebenfalls zwei Künstler sind in den Fenstern der Stadtbücherei zu entdecken.

Die Solinger Künstlerin Jutta Klett hat sich mit ihren Aquarellen dem lieben Federvieh gewidmet. Ob niedliche Küken oder stolze Hähne, ihre Bilder sind farbenfroh und mit einem guten Auge für ihre Modelle entstanden. Eine völlig andere Stilrichtung bietet da Nadine Anderson Cheng, die ihre ein wenig skurrilen Portraits in sehr unterschiedlichen Formaten zeigt. Das Schaufenster des Salons „Kopfarbeit“ mutet dagegen einem Ausflug ans Meer an.

Stimmungsvolle Impressionen und Werke aus Treibholz

Anja Beier hat nicht nur stimmungsvolle Impressionen von heranrollenden Wellen geschaffen, sondern auch unterschiedliche Materialien, wie Segeltuch und Treibholz verarbeitet, was den Bildern noch mehr Authentizität verleiht.

Edeltraut Urban ist mit ihrer Fotografie „Sonnenuntergang in Cadsand“ bei Wette IGA Optic & Acustic sowie mit einer Ton-Skulptur im „Mama rockt“ vertreten. Ihre Skulptur stellt drei Affen dar, die sich in bekannter Pose, die Augen, Ohren und den Mund zu halten. „Skulpturen mache ich schon sehr lange“, meint Edeltraut Urban. Nun, da sie in Rente sei, habe sie viel Zeit, um sich kreativ auszuleben.

Natürlich darf Peter Püschel, Vorsitzender von „Kunst in der Stadt Haan“ beim Haaner Kunstherbst nicht fehlen. Im Reisebüro Jet-Set Tours sind neben seinem „Jüngling“ auch winzige Öl-Abstraktionen auf winzigen Staffeleien ausgestellt.

Der Kunstherbst macht seinem diesjährigen Motto „Vorsicht Kunst – jetzt besonders wichtig“ alle Ehre, macht er doch deutlich, wie bereichernd Kunst in allen ihren erdenklichen Formen ist.

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