Ein Leben für die Spatzen - Haaner Fanclub

Die Haanerin Marianne Dünnhoff verbindet eine tiefe Freundschaft zu den Kastelruther Spatzen. Seit 20 Jahren leitet sie den Haaner Fanclub.

Haan. Die Wände hängen voller Fotografien, Auszeichnungen und Urkunden. Aufnahmen zeigen Norbert Rier, den Sänger der Kastelruther Spatzen aus Südtirol, auf der Bühne, im Kreis seiner Familie, aber auch immer wieder mit der Haanerin Marianne Dünnhoff. „Ich habe alles über die“, sagt die 71-Jährige und lacht. „Ich bin voll informiert.“

Seit 20 Jahren leitet die Mutter von drei erwachsenen Töchtern den Kastelruther Fanclub „Haaner Engelchen“, sammelt alles über die Musikgruppe — vom Feuerzeug bis zum Bildband — und pflegt einen engen Kontakt zur Familie Rier. „Wir telefonieren oft miteinander, ich besuche Konzerte, und wenn wir Urlaub in Kastelruth machen, besuchen wir natürlich auch die Familie.“

Als ihr Bruder vor 20 Jahren vorschlug, Urlaub in Kastelruth zu machen, lernte sie sowohl Südtirol als auch die Kastelruther Spatzen lieben. „Ich habe die damals auf dem Schulhof bei einem ihrer ersten Konzerte gesehen“, sagt sie und lacht bei der Erinnerung daran schon wieder. „Der Norbert spielte noch Schlagzeug.“ Den kannte sie damals aber noch gar nicht, wohl aber die Tante des Sängers. „Und die sagte abends oft: ,Komm’, lass uns noch zum Norbert fahren’.“

Die volkstümliche Musik der Spatzen hat es Marianne Dünnhoff angetan. „Und sie sind nie abgehoben“, sagt sie und schwärmt von der Gastfreundlichkeit der Südtiroler und der Kastelruther. Jedes Jahr im Herbst verbringt sie dort drei Wochen. „Wenn wir abreisen, buchen wir schon für das nächste Jahr“, sagt sie. Aus den ersten Kontakten hat sich eine tiefe Freundschaft zwischen der Familie Dünnhoff und der Familie Rier entwickelt. „Sollte ich irgendwann alleine sein, ziehe ich nach Südtirol. Das ist meine zweite Heimat“, sagt sie.

Noch ist Marianne Dünnhoffs steter Begleiter ihr Mann Rolf. „Der macht alles mit“, sagt sie. Ihr Fanzimmer im ersten Stock ihres Hauses, an dem geht er allerdings immer vorbei. Das ist das Reich seiner Frau. Dort liegt auch die wohl ungewöhnlichste Trophäe, die Norbert Rier je von einem Fan bekommen haben dürfte: ein gläsernes Mikrofon, das Marianne Dünnhoff eigens in einer Glasbläserei im Bayerischen Wald anfertigen und patentieren ließ. Aber auch eine Gitarre hat sie ihm schon geschenkt. „Das war eine Jugendgitarre, auf der spielt heute seine Tochter“, sagt Marianne Dünnhoff.

Und weil die Kastelruther Spatzen ein stückweit ihr Leben bestimmen, hat sie sich auch von ihrem geliebten Keyboard getrennt, um einem Krankenhaus in Äthiopien zu helfen, das auch ihre geliebte Musikgruppe unterstützt. „Ich habe auf Geburtstagsgeschenke verzichtet und die Mitglieder im Fanclub angeschrieben und um Spenden gebeten. Aber das reichte mir noch nicht“, sagt sie. Dann habe sie sich eben entschlossen, ihr Instrument zu verkaufen. Schließlich hatte sie 800 Euro zusammen, die sie natürlich persönlich an Norbert Rier überreicht hat. „Und jetzt mache ich weiter“, sagt sie und will am 8. und 9. Juni einen Hoftrödel in ihrer Straße zugunsten des Krankenhauses organisieren. Und im Herbst geht es wieder nach Kastelruth. Dort will sie das 20-Jährige Bestehen der „Haaner Engelchen“ mit Fans und natürlich den Spatzen feiern.

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