150 Jahre HAT: Turner tanzen zum Jubiläum

Die Hildener Allgemeine Turnerschaft feierte ihr 150-jähriges Bestehen mit einem großen sportlichen Fest.

Hilden. Der Sieger Maxi (10) war zufrieden mit sich und seiner Leistung: „Mein Vater läuft zwar schneller als ich. Aber dieses Mal habe ich wesentlich besser geschossen.“ Beim Sommerbiathlon im Park des Holterhöfchens hatte Vater Michael (43) die digitalen Zielscheiben allzu oft verpasst und musste vier Strafrunden drehen.

Da war Maxi mit null Schießfehlern selbst durch einen kräftigen Endspurt nicht mehr einzuholen. Genau das hatte der als Hobby-Triathlet durchtrainierte Vater bis zum Schluss versucht — der Wettkampfzweite musste im Ziel erst einmal tüchtig durchschnaufen.

Mit einem großen Familienspektakel feierte die Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 (HAT) am Samstag ihr 150-jähriges Bestehen. Es wurde ein Sommerfest XXL, in dem der Sommerbiathlon nur einer von vielen Programmpunkten war.

„Wir wollen uns heute mit einem wirklich tollen Tag bei allen Mitgliedern für ihre Treue zum Verein bedanken“, sagte Sportwart Matthias Pattock. Knapp zwölf Stunden trommelte, tanzte und wetteiferte der HAT mit dem Aprilwetter um die Wette. Am Abend erfreuten sich die vielen hundert Besucher am Konzert mit den beiden Bands „Tube 76“ aus Hilden und der Düsseldorfer Cover-Truppe „Instant“ auf dem Hof der Wilhelm-Fabry-Realschule.

Mit rund 3300 Mitgliedern ist der Hildener AT der größte Sportverein der Stadt. Als Klammer um die 150 Jahre Vereinsgeschichte steht ein Motto: „Gesundheit durch Bewegung“.

In den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts scheiterten in Hilden mehrere Versuche, einen Turnverein zu bilden. Die Wende kam mit dem 3. Deutschen Turnfest 1863 in Leipzig: Unter den rund 20 000 Teilnehmern sollen auch Sportler aus Hilden gewesen sein, die ein knappes Jahr später, Anfang Mai 1864, zusammen mit Turnern aus Wuppertal in der Wirtschaft Hölterhof an der Mittelstraße den HAT gründeten.

Schnell zählte der junge Zusammenschluss mehr als 230 Mitglieder. An den Sportgeräten trafen sie sich zur Leibesertüchtigung.

Heute ist die Turnerschaft nach wie vor eine feste Bank im Vereinsleben. Mit dem HATfit gibt es aber auch eine sehr beliebte Alternative zu kommerziellen Fitnessstudios. Mittlerweile führt der HAT mit Geschäftsstelle im Holterhöfchen insgesamt 18 Abteilungen — von Badminton bis Walking.

Eine der jüngsten Sparten ist die Abteilung Base- und Softball mit gut drei Dutzend Aktiven, die am Samstag mit einer Ballwurfmaschine und einem Schlagkäfig für ihre Sportart warben. Vor allem Kinder versuchten begeistert, den mit rund 30 Stundenkilometer auf sie zukommenden Ball zu treffen. Abteilungsleiter Guido Franz: „Wir sind als Wains Hilden Anfang 2012 zum HAT gekommen, sind hier sehr gut aufgenommen worden und fühlen uns hier sehr wohl.“ Das Ziel der Baseballer: ein eigener Platz.

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