Ruhrstraße in Hochdahl: Heimweg im Dunkeln

Die Ruhrstraße ist ein Privatweg. Weder LEG noch Stadt wollen sich um Laternen kümmern.

Hochdahl. Der öffentliche Weg, der von der Ruhrstraße runter zur Willbecker Straße führt, hat viele Stufen. „Mütter mit Kinderwagen gehen da nicht lang“, sagt Robert Feldpausch.

Stattdessen würden Bewohner der Willbeck, Kindergarten- und Schulkinder sowie Patienten der Arztpraxis gerne den kleinen Weg mit den versetzen Stufen nehmen, der zu den Häusern 70 bis 84 führt. „Dieser Weg wird öffentlich genutzt“, sagt Robert Feldpausch von der Ruhrstraße 70.

Er war ebenso wie seine Nachbarn von der Ruhrstraße 72, Heidelore und Christoph Eltester, überrascht, als die Stadt am frühen Morgen des 28. Mai im vergangenen Jahr — einem Samstag — die vier Laternen der Wegbeleuchtung ersatzlos abmontierten ließ. „Da hatten wir gar keine Möglichkeit, uns bei der Stadt zu melden“, sagt Feldpausch. „Samstagmorgens ist im Rathaus ja keiner zu erreichen.“

Der Weg ist ein Privatweg, gehört aber nicht den Anwohnern, sondern der LEG, die damals die Häuser errichtete. „Wir sind 1976 eingezogen. Damals war von dem Weg noch keine Rede“, erinnert sich Heidelore Eltester. Im Abstand von zehn Jahren hätte die LEG ihnen und ihren Nachbarn immer wieder angeboten, den Weg zu kaufen.

Schließlich sei er der einzige Zugang zu besagten Häusern an der Ruhrstraße. „Die kamen mit vorgefertigten Notarverträgen zu uns. Das hätte uns nichts gekostet, aber wir wollten den Weg nicht. Schließlich wird er öffentlich genutzt“, sagt sie. Die Ablehnung der Anwohner hat zur Folge, dass der Weg seit dem Abbau der Laternen keine Beleuchtung mehr hat. Die LEG habe die Kosten dafür auch nicht übernehmen wollen.

Feldpausch schrieb an alle im Stadtrat vertretenen Fraktionen. „Aber nur Herr Knitsch von den Grünen reagierte“, sagt Feldpausch. Im jüngsten Planungsausschuss wurde die Beleuchung auf Antrag der Bündnisgrünen diskutiert. „Es geht nicht darum, Anwohnern etwas Gutes zu tun“, sagte Peter Knitsch. „Der Weg hat eine öffentliche Verkehrsbedeutung für Kinder und Erwachsene.“ Seine Fraktion forderte, dass die Stadt die Beleuchtung wieder aufbaut, konnte sich aber nicht durchsetzen. Alle anderen Fraktionen stimmten dagegen.

Sie wollen abwarten, bis die Stadt eine Liste privater Wege und Straßen mit öffentlicher Beleuchtung vorgelegt hat. „Wir wollen alle gerecht behandeln“, sagt Bernhard Osterwind (BmU). „Bevor wir den ersten Stein in die Hand nehmen, müssen wir wissen, wie viele wir nehmen müssen. Diese Liste will ich vor der Entscheidung sehen.“

Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs verteidigte den Abbau der Laternen. „Die sind uns zufällig ins Auge gesprungen“, sagte er. „Wir haben dort eine öffentliche Beleuchtung an einem privaten Weg festgestellt und abgebaut.“ Es sei nicht einzusehen, dass die öffentliche Verwaltung eine Beleuchtung erhält, die privat ist. Bereits in der Vergangenheit seien städtische Laternen an privaten Straßen abgebaut worden, zum Beispiel an Dörpfeldstraße, im Dichterviertel in Alt-Erkrath, an der Schlüterstraße und am Steinhof.

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