Erkrath 1: Jagd auf Müll in der Düssel

Die Jäger des Reviers Erkrath 1 haben am Samstag einen Dreck-weg-Tag auf dem Fluss eingelegt.

Erkrath. Es ist schon erstaunlich, was Menschen so alles in der Düssel entsorgen. Eine aufwendige Reinigungsaktion im Abschnitt der Düsselaue zwischen Erkrath und Gerresheim brachte am Samstag einen beachtlichen Haufen Müll zusammen.

Organisiert hatten die Aktion die aktiven Jäger des Reviers Erkrath 1. Mit Hilfe eines eigens beschafften Bootes arbeiten sich zwei Männer, unterstützt von einer Ufermannschaft, vorsichtig Meter um Meter voran, um die Uferstreifen zu reinigen.

Besonders ergiebig war das Sammeln an den Stellen, an denen abgebrochene Bäume und Sträucher einen natürlichen Staudamm gebildet hatten.

Dort hatte sich der Müll in so großen Mengen gesammelt, dass das kleine Boot schnell gefüllt und ein Abtransport zum Sammelplatz erforderlich war. „Uns stört der Müll sehr. Weil sich aus den verschiedensten Gründen sonst niemand um das Naturschutzgebiet kümmert, haben wir die Reinigung jetzt selbst in die Hand genommen“, sagte Jagdaufseher Winfried Edelmann, der das Boot an einer langen Leine voranzog und auch sonst immer mit einer motivierenden Bemerkung für seine Kollegen bei der Hand war.

Edelmann: „Wir sammeln beim Gang durch unser Revier immer schon Müll ein, aber hier musste etwas mehr passieren.“ So sei die Bootsaktion geboren worden, ergänzte Revierjäger Ralf Klappert.

Ein Blick auf den eingesammelten Müll erlaubte deutliche Rückschlüsse auf die Herkunft. Die unzähligen Getränkeflaschen sind mit Sicherheit alle oberhalb in den Fluss geworfen worden. Eine leicht vermeidbare Verschmutzung, wie die Jäger übereinstimmend finden.

Quelle für die auffallend vielen eingesammelten Tennisbällen werden hingegen nicht eine beabsichtigte Entsorgung, sondern die neben der Düssel gelegenen Tennisplätze sein, und große Styroporblöcke sind nach Beobachtungen der Jäger vermutlich Hinterlassenschaften von Schwarzanglern, die die Blöcke als Sitzgelegenheit benutzen.

Unklar dürfte hingegen bleiben, wie ein leerer Feuerlöscher, verschiedene einzelne Schuhe, ein Fahrrad, ein WC-Deckel und ein geöffneter Tresor den Weg in die Düssel gefunden haben.

Bei den Spaziergängern, die an der Sammelstelle vorbeikamen, fand die Aktion sehr positive Resonanz. „Das ist eine schöne Aktion. Als Jäger sind die Männer dafür ja bestimmt ganz besonders stark motiviert“, sagte Gerlinde Krahé, die aus Solingen zum Spaziergang an die Düssel gekommen war.

Barbara Pölitz aus Vennhausen findet es hingegen erstaunlich, dass sich die Jäger für den Fluss zuständig fühlen. „Die sind doch sonst nur im Wald aktiv“, sagte sie.

Für Horst Krahé ist ein ganz anderer Aspekt wichtig. „Schöner wäre es, wenn das Einsammeln von Müll gar nicht erst nötig wäre“, sagte er und hofft wie auch die Jäger, dass die Reinigungsaktion nicht so bald wiederholt werden muss.

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