Bundesliga ohne Zapfhahn

Im Sommer soll der Jugendtreff von der Schubertstraße in den ehemaligen Brauereiausschank im Kaiserhof umziehen.

Erkrath. Die Idee ist mindestens zwölf Monate alt, verwirklicht wurde sie bis heute nicht. „Aber in diesem Jahr soll das noch stattfinden“, sagt Bürgermeister Arno Werner und meint den geplanten Umzug des Jugendcafés von den Räumen an der Schubertstraße in den leer stehenden Brauereiausschank im Kaiserhof an der Bahnstraße.

Dafür muss die Gaststätte noch umgebaut werden. „Die Mitarbeiter des Immobilienmanagements waren bislang mit dem Bau der Mensen beschäftigt“, sagt Werner. Er schätzt, dass das Jugendcafé nach den Sommerferien umziehen kann.

Ob dann auch die Beratungsbüros der Stadt, die sich bislang in den Räumen über dem Jugendcafé befinden, mit umziehen, steht allerdings noch nicht fest. „Wir müssen die Umbauarbeiten abwarten“, sagt Jugend- und Sozialamtsleiter Uwe Krüger. Reicht der Platz am Kaiserhof nicht aus, bleiben die Büros an der Schubertstraße.

Aus seiner Sicht bietet der Standort am Kaiserhof in direkter Nähe zum S-Bahnhof die große Chance, mehr Jugendliche als bislang ansprechen zu können. „Wir müssen das neue Jugendcafé dort attraktiv gestalten, damit die jungen Menschen auch zu uns reinkommen“, sagt er. Konkrete Pläne gebe es dafür noch nicht, erst einmal bleibe das Jugendcafé wie schon an der Schubertstraße ein offener Treff. „Aber wir werden eine neue Leiterstelle ausschreiben, und dann kommt auch ein neues Konzept“, kündigt Krüger an. Geplant sei definitiv, im Kaiserhof die Spiele der Bundesliga am Samstagnachmittag zu zeigen.

„Ich bin überrascht, dass die Verantwortlichen bei der Stadt in dieser Sache noch nicht auf mich zugegangen sind“, sagt Martin Rachny, Notar und von den Umzugsplänen der Stadt direkt betroffener Miteigentümer im Kaiserhof.

Seine Büroräume liegen über dem ehemaligen Veranstaltungsraum der Gaststätte, den die Stadt heute als Sitzungssaal nutzt. „Ich habe schon vor Monaten ein Gesprächsangebot gemacht, auf das die Stadt bislang nicht eingegangen ist“, sagt Rachny. Grundsätzlich könne er sich mit der Lösung anfreunden. „Jede Nutzung ist besser als keine Nutzung“, sagt er.

Und wenn er als einziger direkt Betroffener nichts gegen den Einzug des Jugendcafés habe, könnten die anderen Eigentümer im Kaiserhof auch nichts dagegen haben. Aber: „Ich möchte verbindliche Zusagen der Stadt, dass außerhalb der Öffnungszeiten des Treffs Ruhe am Kaiserhof herrscht.“

Uwe Krüger kann die Sorgen der Anwohner am Kaiserhof nicht nachvollziehen. „Ein Jugendcafé ist doch nicht vergleichbar mit einer gewerblichen Nutzung der Räume“, sagt er. Dort werde kein Alkohol ausgeschenkt, und die Jugendlichen seien unter Aufsicht. „Sie sollten nicht jetzt schon vorverurteilt werden“, sagt Krüger. „Nur weil sich im Kaiserhof künftig Jugendliche aufhalten, bedeutet das nicht automatisch, dass es auch laut und dreckig wird.“

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