Müllsündern soll die Rote Karte gezeigt werden

Cornelia Wittwer und weitere Bürger regen an, das Düsseldorfer Modell zu übernehmen und strenger gegen Schmutzfinken vorzugehen.

Erkrath Ob achtlos weggeworfene Kaugummis, weggeschnippte Zigarettenkippen, im Gebüsch entsorgte Pizzakartons oder zerdepperte Glasflaschen — es ist oft nicht schön, was auf Straßen und Plätzen, auf Bürgersteigen und an Wegesrändern zu finden ist.

„Dreck-weg-Tage allein reichen nicht“, findet Cornelia Wittwer. Sie und einige andere engagierte Erkrather haben Bürgermeister Arno Werner deshalb einen Vorschlag unterbreitet. „Ähnlich wie in Düsseldorf möchten wir die Rote Karte für Umweltsünder einführen“, sagt Cornelia Wittwer. „Zunächst nur als Vorwarnung, nach einer gewissen Einführungszeit oder im Wiederholungsfall natürlich auch mit einem Bußgeld verbunden.“

In Düsseldorf gibt es die Rote Karte schon seit 2003. „Das System funktioniert“, sagt Pressesprecher Volker Paulert. „Sie ist heute fester Bestandteil des Ordnungsamtsdienstes.“ Die Palette der Strafgelder, die mit der Karte verbunden sind, reicht von zehn Euro für die weggeworfene Zigarettenkippe bis zu 1000 Euro für den am Straßenrand entsorgten Kühlschrank. Teuer wird es auch bei nicht beseitigtem Hundekot auf der Straße oder in der Grünanlage: Für die „Tretminen“ sind mindestens 75 Euro fällig.

„Anfangs haben wir natürlich jede Menge Öffentlichkeitsarbeit betrieben“, sagt Paulert. „In dieser Zeit diente die Karte lediglich als Hinweis, dass eine Ordnungswidrigkeit vorlag.“ Nach einem Stichtag sei es dann aber ans Eingemachte gegangen.

„So etwas schwebt auch uns vor“, sagt Cornelia Wittwer. Sie denkt nicht nur an widerrechtlich entsorgten Müll, sondern auch an „Mitmenschen, die auf öffentlichen Plätzen, Spielplätzen oder in Parks herumlungern und Alkohol trinken“. Mit der Aufstellung der „Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ habe die Stadt Ende 1998 zwar einen Grundstein gelegt — aber aus Wittwers Sicht wird nach wie vor zu wenig getan, um ihre Einhaltung zu gewährleisten.

Nachdem Cornelia Wittwer & Co. zunächst die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding und danach Ratsfrau Claudia Schlüter (beide CDU) für ihren Vorschlag gewinnen konnten, haben sie eine „Handlungsempfehlung für mehr Sauberkeit und ein größeres Sicherheitsgefühl“ an den Bürgermeister geschickt. „Das hat was für sich“, bestätigt Arno Werner. „Wir werden uns jetzt mit dem Ordnungsamt zusammensetzen und überlegen, inwieweit das Ganze umsetzbar ist.“

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