Alte Tonnen, neuer Entsorger

Die Firma Awista gibt kurzfristig bekannt, dass sie bereits ab Donnerstag die Abfuhr von Alba übernimmt.

Erkrath. Ist denn schon wieder Silvester? Es ist - und damit naht der Tag, an dem nicht nur leicht verderbliche Vorsätze gefasst werden und die Nation im kollektiven Rausch Sekt und mehr schlürft. In Erkrath wechselt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nicht nur das Jahr, sondern auch mal wieder das Unternehmen, das für die Leerung der gelben Tonnen zuständig ist.

Wenn bei dieser Nachricht ein Aufheulen durch die Stadt gellt, liegt die Ursache genau zwölf Monate zurück: Vor einem Jahr übernahm Alba von Schönmackers. Der Wechsel knirschte gewaltig: Abfuhrtermine wurden nicht eingehalten, Straßen falsch angefahren, Tonnen doppelt oder gar nicht ausgeliefert.

Am Donnerstag vollzieht sich der nächste Wechsel. Das neue Entsorgungsunternehmen für gelben Müll heißt dann Awista mit Firmensitz in Düsseldorf. Gemessen an der Qualität der Informationspolitik zum bevorstehenden Wechsel ist in der Sache selbst Schlimmes zu befürchten. "Ich habe erst vor einigen Tagen davon erfahren", sagte am Montag Abfallberaterin Helga Willmes auf WZ-Nachfrage. Genaues wisse sie auch nicht. Solche Aussagen machen doch Mut.

Mit so etwas wie Hoffnung kann allerdings Michael Gerard dienen. Der Pressesprecher von Awista sagt den entscheidenden Satz: "Für die Bürger ändert sich nichts." Die Tonnen werden diesmal nicht getauscht. Für Sammelbehälter, auf denen "Alba" draufsteht, wird faktisch "Awista" zuständig sein. "Nur wenn jemand eine neue Tonne benötigt, erhält er eine mit unserem Firmennamen", sagt Gerard.

Nicht wiederholen sollen sich Navigationsprobleme, denen zufolge Alba so manche Straßen unbeachtet links liegen ließ. Gerard versichert, sein Unternehmen werde mit dem selben Subunternehmer zusammenarbeiten, der auch für Alba tätig war.

Dabei handelt es sich um die Firma Data-Secret in Hilden. "Wir übernehmen diese Betriebsstätte", sagt Gerard. Damit sei gewährleistet, dass Probleme durch ortsunkundiges Personal ausgeschlossen werden können. Data-Secret beschäftigt 20 Mitarbeiter.

Warum aber überhaupt der Wechsel, nachdem Alba erst 2007 den Zuschlag vom Dualen System Deutschland (DSD) erhalten hatte, die gelben Tonnen abzufahren? Dazu hüllt sich Awista in Schweigen, Alba in Berlin macht Betriebsferien. Insider vermuten, dass der Grund für den Wechsel ein Gebietstausch zwischen den beiden Firmen ist. Dem soll das DSD zähneknirschend zugestimmt haben.

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