Trinkwasser: Krefeld bleibt hart

Die SWK wollen das Wasser entkalken. Ziel ist ein mittlerer Härtegrad.

Krefeld. Wenn Helmut Imdahl auf das harte Krefelder Wasser angesprochen wird, sprudelt es aus ihm heraus: "Meine Kunden ärgern sich sehr über die Folgen", berichtet der Sanitärmeister und Firmeninhaber aus Fischeln. "Kaum ist das neue Bad eingebaut, gibt es hässliche Kalkablagerungen auf den Armaturen."

Das harte Wasser sorgt aber nicht nur für optische Probleme. Ob in Wasch-, Spül- oder Kaffeemaschinen: Überall entstehen zusätzliche Kosten, um die Geräte zu schützen oder zu reinigen. Bei Durchlauferhitzern, Boilern oder Kupferleitungen leiden die Krefelder unter hohen Wartungs- und Reparaturaufwendungen.

Seit Jahren versprechen die Stadtwerke Krefeld (SWK) Besserung. Im Sommer 2008 hieß es, 2010 sei man mit der Entkalkung soweit. Geplant ist nun, dass die beiden Wasserwerke (Gladbacher Straße und In der Elt) im nächsten Jahr für zehn bis zwölf Millionen Euro mit entsprechenden Anlagen ausgerüstet werden. Bis Mitte 2012 sollen sie den Betrieb aufnehmen.

SWK-Sprecherin Dorothee Winkmann erklärt die Verzögerung mit einer veränderten Planung. Ursprünglich sollten nicht zwei Entkarbonisierungsanlagen errichtet werden, sondern nur eine. Zeitraubend seien zudem das Einholen von Genehmigungen und das europaweite Ausschreiben der Bauten.

Ziel der SWK ist, beim Wasser einen mittleren Härtegrad von 13 zu erreichen. "Das schaffen wir aber nicht im ersten Schritt", schränkt Winkmann ein. Derzeit fließt Wasser mit sehr hohen Härtegraden aus den Krefelder Hähnen: 21,3 (In der Elt) und 24,5 (Gladbacher Straße).

Welche Folgekosten dies in den Haushalten verursacht, haben die Stadtwerke ermitteln lassen: Pro Vier-Personen-Haushalt liegt die Mehrbelastung demnach zwischen 150 und 225 Euro im Jahr. Auf lange Sicht werden die Krefelder also mit weicherem Wasser viel Geld sparen.

Im Gegenzug dürfte dann der Trinkwasserpreis klettern. Genaue Angaben dazu sind laut Winkmann aber noch nicht möglich. Wichtig ist ihr der Hinweis, dass das harte Wasser ohne Bedenken getrunken werden kann. "Die Mineralstoffe sind sogar gesundheitsfördernd."

Vielen Kunden von Helmut Imdahl ist dieser Vorzug gleichgültig. Sie lassen sich von ihm für etwa 2500 Euro eine Entkalkungsanlage einbauen. Anschließend fließt weiches Wasser mit Härtegrad 8 aus der Leitung.

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