Künstler zeigen ihre Werke an den Niepkuhlen

Skulpturen, Quilts, Filz und Acrylgemälde werden am letzten Wochenende im April mitten in der Natur ausgestellt.

Krefeld. Es ist ein magischer Ort, den sich Dietlind Dorbach für den ersten „Kull-Gang 2013“ ausgesucht hat. Auf eine Kunsttour entlang der Nieper Kull lädt die Organisatorin alle Interessierten nach Traar ein. Zwischen den benachbarten Häusern Maria-Sohmann-Straße 119 und 141 lässt sich am letzten Wochenende im April herrlich lustwandeln. Sieben Künstlerinnen und ein Bildhauer zeigen ihre Kunst in der Natur direkt am Wasser.

„Unsere Werke sind das Gegenteil von Ramsch und alltäglich. Und das Ambiente ist einzigartig in Krefeld“, sagt Dietlind Dorbach. Die „kleine Künstlerkolonie“ stellt in zwei verwunschenen Gärten aus, bezieht die Orangerie in ihre Präsentation mit ein und erweckt selbst das windschiefe Gärtnerhaus aus den 20er Jahren mit seinen verblassten, türkisfarbenen Fensterläden wieder zu neuem Leben.

Farbe ist ein Kriterium, das die gezeigten Werke eint. Für Dietlind Dorbach muss „Farbe knallen“. Auch Brigitte Anna Franck bevorzugt bunte Acrylmalerei. Die gelernte Architektin konzipiert Raumkonzepte für Praxen und Geschäftsräume. Als ausgebildete Farbberaterin kennt sie zudem die Wirkung von Farben. Mit ihrer harmonischen Motivationskunst setzt die Künstlerin von „Art for smiling rooms“ spontan positive Glücksgefühle frei. „Gute-Laune-Kunst“, nennt Franck ihre meist monochromen Bilder.

Dagmar Zander stellt Patchworkarbeiten und Quilts aus. „Ich habe immer genäht“, sagt sie. Seit 40 Jahren geht sie diesem Hobby nach. „Wundertüten mit Stoffresten“ oder „Krefelder Krawatten und Gladbacher Tuch“ verwandelt sie mit der Nähnadel in kunstvolle wattierte Stepparbeiten.

Diemut Hammelrath und Kirsten Ebner kreieren Filzkunst, die schmückt, behütet und kleidet. Auch dieses weiche Material erliegt dem Farbenrausch und kombiniert in der Form Traditionelles mit Flippigem. Silvia Broß zaubert ebenfalls mit Stoffen. Genähtes und Besticktes ergeben bei ihr ausgefallene Unikate, die jedes Heim individuell schmücken sollen.

Ute Matenaers verkauft in ihrem Stilhaus in Aldekerk „schöne Dinge, die das Leben erfreuen“. Den Kull-Gang bereichert sie mit Acryl-Bildern und Silber-Schmuck aus dem eigenen Atelier. In ihren Anfängen widmete sich Matenaers der gegenständlichen Malerei, erforschte Licht, Schatten und Stofflichkeit. Dann kam die Zeit der Abstraktion. „Heute kombiniere ich beides“, sagt die Künstlerin.

Roger Löcherbach ist der einzige Mann in der Kull-Gang-Runde. Der Bildhauer haut seine Skulpturen immer aus einem Stamm, legt Objekte wie Liebespaare, Kinder oder Wölfe mit einer Motorsäge frei. „Auf dem Holzweg zum Ziel“, lautet seine Devise. Dietlind Dorbach wünscht sich den Kull-Gang als feste Einrichtung und „Spielwiese für Gastkünstler“.

„Wer sich angesprochen fühlt und mitmachen möchte, kann seine Bilder künftig auch hier präsentieren“, appelliert sie an alle Kunsttalente. Gerne hilft die ehemalige Gymnasiallehrerin auf die kreativen Sprünge. Demnächst bietet sie in ihrem Workshop „Malen im Kullgarten“ Acrylmalkurse an. „Denn jeder Mensch ist ein Künstler.“

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