24 Stunden am Tag frische Milch

100 Kühe produzieren auf dem Hof der Familie Schulte-Bockholt das gesunde Getränk. Besucher können es für einen Euro zapfen.

Traar. Eigentlich kommt sie aus dem Tetra Pak, der Glasflasche oder direkt aus dem Euter. Milch, die aus einem Zapfhahn strömt, hat der Krefelder bisher noch nicht gesehen: Auf dem Hof der Familie Schulte-Bockholt in Traar ist die erste Krefelder Milchtankstelle eröffnet worden. „An unserer Tankstelle kann Tag und Nacht Milch gezapft werden und sie ist trotzdem immer frisch“, erklärt Ulrike Schulte-Bockholt.

Auf einer Messe im letzten Jahr hat sie die Milchtankstelle gesehen und musste diese für ihren Hof haben. „Ich finde das einfach toll und es geht wirklich ganz einfach.“ Die Milchtankstelle steht in einer kleinen Holzhütte und sieht aus wie ein großer Kühlschrank mit einer kleinen Klappe. „Der Kunde steckt einen Geldbetrag hier oben in den Schlitz, stellt dann ein Glas oder eine Milchflasche in den Automaten und drückt dann einfach auf den Knopf.“ Jetzt kommt die Milch aus dem Zapfhahn in den Behälter. Wenn der Kunde den Knopf wieder loslässt, dann stoppt die Maschine. „So kann jeder selbst auswählen, wann er genug hat.“

Den Restbetrag zahlt die Maschine dann wieder aus und die Flasche wird automatisch von außen gesäubert. Ein Liter Milch kostet hier einen Euro, die Flaschen können für einen weiteren Euro dazu gekauft werden. „In unserer Milchtankstelle steht ein großer Behälter mit Milch, der wird alle zwei Tage von uns aufgefüllt. Die Milch kommt frisch von unseren Kühen.“ 100 Milchkühe hat die Familie Schulte-Bockholt auf dem Hof, zweimal am Tag werden diese gemolken. „Bauernhöfe waren früher für ihre frische Milch bekannt, jetzt kaufen nur noch wenige beim Bauern,“ sagt Ulrike Schulte-Bockholt.

Ein Krefelder ist extra auf den Hof gekommen, um eine Flasche von dieser Milch mit nach Hause zu nehmen. „Ich steh’ total auf frische Produkte und trinke auch gerne Vorzugsmilch.“ Er nippt an der Milch. „Die schmeckt einfach nur gut und die Technik der Tankstelle ist genial.“

Auch eine Kundin aus Oberhausen steht schon mit der Milchflasche bereit. „Ich hab schon häufiger gehört, dass es so etwas gibt, dann musste ich das jetzt mal selbst ausprobieren.“ Und auch ihr schmeckt die Milch aus dem ungewöhnlichen Automaten. Ulrike Schulte-Bockholt hat schon Weiterentwicklungspläne. „Wer weiß, wenn die Milchtankstelle gut läuft, dann gibt es hier vielleicht bald auch eine Tankstelle für Joghurt oder Frischkäse.“

Die 53-jährige lacht: „Oder einen Eierautomaten? Die haben wir hier nämlich auch noch anzubieten.“

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