Klinik Königshof Alkoholentzug: Neue Wege aus der Abhängigkeit

Die Klinik Königshof bietet auf einer offenen Station eine suchtmedizinische Behandlung an.

Klinik Königshof: Alkoholentzug: Neue Wege aus der Abhängigkeit
Foto: dpa

Krefeld. Alkoholentzug nach modernstem und fächerübergreifendem Konzept bietet seit dem 1. September die Klinik Königshof. Dr. Jan Dreher, Chefarzt und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, stellt das Besondere des Angebots heraus: „Wir bieten damit Alkoholentzug auf einer offenen Station an; früher fand dies nur auf geschlossenen Stationen statt.“

Die Station Luisa ist ab sofort in der Klinik Königshof der Ort, an dem Patienten mit Alkoholproblemen und auch Abhängigkeiten von Beruhigungsmitteln ein kompakter Einstieg in den Ausstieg aus ihren Problemen gegeben werden kann. Die Mediziner und die Geschäftsleitung gehen davon aus, dass die zwölf Betten auf der Station Luisa den Bedarf ohne längere Wartezeiten decken werden.

„Jeder, der ein Problem mit Alkohol hat, kann kommen“, sagt Oberarzt Dr. Thorsten Heedt. „Sieben bis zehn Tage dauert die erste Behandlung für den Entzug bei Alkohol, bei Medikamentenmissbrauch kann das in Einzelfällen erheblich höher liegen.“ Nach einer ausführlichen Diagnose beginnt die medikamentöse Behandlung und auch gleich das „STAR-Programm“, das „strukturierte Trainingsprogramm zur Alkohol-Rückfall-Prävention“. Es umfasst fünfzehn Module à 90 Minuten, mit denen während des stationären Aufenthalts begonnen und das ambulant beendet wird.

Zu den Besonderheiten dieser Entzugstherapie gehört, dass von Beginn an immer eine einzige Pflegekraft Ansprechpartner für den Patienten bleibt. Sie hilft gegebenenfalls auch bei der Kommunikation mit anderen Berufsgruppen, wie Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten, dem Sozialdienst oder, wenn gewünscht, auch den Seelsorgern.

Während des Aufenthalts auf der Station kann der Patient von weiteren Angeboten profitieren, die ihm Hilfestellungen für das Leben nach dem Klinikaufenthalt geben. Er erhält beispielsweise Kenntnisse über Selbsthilfegruppen und auch erste Kontakte. Ein anderer Schwerpunkt ist die Vermittlung in das Suchthilfe-Netzwerk in Krefeld.

Für das körperliche und seelische Wohlbefinden werden auf der offenen Station unter anderem Ohr-Akupunktur, Muskeltraining zur Entspannung oder Aromatherapie mit Duftölen angeboten. Gruppengespräche gehören ebenfalls dazu. „Es ist eine ziemlich komprimierte Behandlung, die dann ambulant fortgesetzt wird“, sagt Anna Krzoska, die Pflegerische Stationsleiterin.

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