Sparmaßnahme: Heizkosten-Pauschale gekappt

3135 Haushalte in Krefeld sind davon betroffen.

Krefeld. Zwei Jahre nach Einführung wird der zum Wohngeld gewährte Heizkostenzuschuss nach Willen der Bundesregierung wieder gestrichen. Er war rückwirkend zum August 2008 eingeführt worden, weil die Energiekosten für Heizung und Warmwasser im Jahr zuvor stark gestiegen waren. In Krefeld werden vom Rückzieher des Bundes 3135 Haushalte davon betroffen sein.

Allerdings ist nach Informationen von Verwaltungsfachleuten der Zuschuss nicht als feste Pauschale gezahlt worden, sondern in die Wohngeldberechnung eingeflossen. Deshalb werde die Streichung zwar für die 3135 Haushalte zu einem geringeren Wohngeldanspruch führen. Aber die Differenz werde geringer ausfallen als die bisher gewährte Pauschale.

Heftige Kritik von der SPD: Politik trifft Arme und Alte

Ein Beispiel soll das verdeutlichen: Der Wohngeldanspruch einer Einzelperson mit einem Einkommen von monatlich 700 Euro und einer zu berücksichtigenden Miete von derzeit maximal 382 (inklusive 24 Euro Heizkostenpauschale) reduziert sich um 15 Euro von 91 Euro auf moantlich 76 Euro.

Deutliche Worte findet die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende und Sprecherin im Sozialausschuss, Anke Drießen-Seeger: "Diese schwarz-gelbe Bundespolitik trifft Arme, Alte und sozial benachteiligte Menschen besonders."

Vor allem die Bezieher von Wohngeld würden die vergleichsweise hohen Enegiekosten zu spüren bekommen. "Die meisten von ihnen leben nicht in energetischen top-sanierten Häusern, sondern eher hinter schlecht gedämmten Fassaden mit alten Fenstern." Aus diesen Gründen will die SPD das Thema im nächsten Sozialausschuss am 8. September behandeln.

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