„Markthalle“ So verändert Real die Hafelsstraße

Die „Markthalle“ der Metro-Tochter kommt bei den Kunden gut an. Die Nachbarn profitieren derzeit noch nicht vom Besuchermagneten.

„Markthalle“: So verändert Real die Hafelsstraße
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Filialleiter der umliegenden Geschäfte nehmen die Einrichtung der neuen Vorzeige-Markthalle von Real an Oppums Hafelsstraße mit Gelassenheit. Die Kunden haben sich mittlerweile zurechtgefunden im riesigen Warenangebot, das auf rund 11 500 Quadratmetern verteilt ist — vorausgesetzt sie sind gut zu Fuß. Die Senioren haben Probleme, das Geschäft umfassend abzulaufen. Unterm Strich finden die Verbraucher das neue Haus toll.

Entsprechend groß ist am Donnerstag zur Mittagszeit der Andrang. Autos aus der gesamten Region stehen auf dem Parkplatz. Der Kundenstrom reißt nicht ab. Marita Holtkamp aus Oppum kommt zu Fuß über den Zebrastreifen, Richtung Haupteingang. Sie ist zum dritten Mal seit der Eröffnung vor rund vier Wochen in der Markthalle, die vor dem Umbau einen „normalen“ Real-Markt beherbergte.

„Zuerst habe ich mich schwer getan, auf der großen Fläche alles zu finden und bin unverrichteter Dinge wieder nach Hause gefahren“, erzählt Holtkamp. „Diese Markthalle erschien mir für Oppum überdimensioniert. Aber jetzt komme ich regelmäßig und finde alles super. Es gibt hochwertige Dinge und günstige Ware, es ist für alle etwas dabei.“ Prima findet sie, dass sie vor Weihnachten kaum an der Kasse anstehen musste. „Es wurde sehr zügig kassiert. Außerdem gibt es jetzt auch wieder mehr Angebote, als vor vier Wochen“, sagt die Kundin.

Für Nadine Gremann, die zum ersten Mal die Markthalle betreten hat, ist alles zu groß: „Das ist viel zu viel zu laufen, das mag ich nicht“, findet sie. Auf der anderen Seite: „Es ist ein schöner Laden mit einem ebenso schönen Sortiment.“ Wolfgang Schneider findet jedoch, dass alles zu groß und zu teuer sei. „Sachen, die ich früher im Real-Markt gekauft habe, sind nicht mehr da.“

Die umliegenden Geschäftsleute können mit dem neuen großen Haus gut leben. Lidia Neumann ist Filialleiterin vom Dänischen Bettenhaus, das im Einkaufszentrum gegenüber liegt. „Wir haben durch die Eröffnung kaum Veränderungen gemerkt. Wir hatten im November einen Kundenzuwachs, wissen aber nicht, woher er kam.“ Es sei schwierig herauszukristallisieren, ob es an der Markthalle gelegen hat. „Bei den Kunden hören wir weder positive noch negative Resonanz.“

Pina Balli ist Filialleiterin bei Deichmann. Sie erklärt sogar, seit der Eröffnung sei in ihrem Geschäft weniger los. Selbst gehe sie gerne in die Markthalle: „Sie ist super gemacht, ich finde sie schön.“

Der Wagen mit „Roland‘s Grillhähnchen“ steht nicht mehr da, wo er 28 Jahre seinen Platz hatte, vor dem Eingang von Real, sondern jenseits des Parkplatzes, auf der Hafelsstraße gegenüber. „Mit uns ist der Olivenmann und die Currywurst Nr.1 umgezogen“, berichtet Nicole Klausmann hinter der Theke. „Wir haben fristgerecht unsere Kündigung bekommen“, sagt sie. „Jetzt haben wir neue Standplätze“.

Die Stammkundschaft ist mit uns gegangen. Wir waren schließlich viele Jahre dort und sind in der Nähe geblieben, so dass unsere Kunden uns sehen können. Das Geschäft läuft ganz gut, ist weder mehr noch weniger geworden.“ Sie selbst findet die Markthalle schön, mit ihren gegliederten drei Eingängen. Sie sagt aber auch: „Für ältere Leute ist es zu anstrengend dort einzukaufen und für Oppum allein ein wenig überdimensioniert. Aber die Leute kommen ja auch aus Neuss, Meerbusch und Düsseldorf.“

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