Räuber weiterhin auf der Flucht: Suche in Oppum erfolglos

Nach einer filmreifen Flucht unter Schüssen der Polizei, rammte sich am Freitagabend ein gesuchter Räuber mit seinem Polo den Weg frei. Am Samstag wurde der leere Polo in Fischeln entdeckt. Am Sonntag gab es in Oppum eine Großfahndung nach dem 46-Jährigen, die ergebnislos abgebrochen wurde. Er soll zudem am Sonntagmittag ein Ehepaar in Meerbusch-Osterath beraubt und mit einer Pistole bedroht haben.

Krefeld. Ein gewalttätiger Räuber hat sich in Krefeld im Kugelhagel der Polizei den Weg mit einem gestohlenen Auto frei gerammt. Fünf Autos habe der Mann bei seiner Flucht demoliert und sei auch auf einen Polizisten zugerast, der sich nur mit einem Sprung zur Seite habe retten können, berichtete ein Polizeisprecher am Samstag.

Am Freitagabend gegen 20.15 Uhr fiel einer zivilen Streifenwagenbesatzung auf der Bahnstraße ein grauer VW Polo auf. Sie überprüften das Kennzeichen - der PKW war gestohlen und zur Fahndung ausgeschrieben. Er soll am 1. Dezember bei einem Kiosküberfall in Grevenbroich benutzt worden sein.

Darüber hinaus erfuhren die Beamten, dass das Fahrzeug vermutlich von einem 46-jährigen Krefelder benutzt wird, gegen den ein Haftbefehl wegen bewaffneten Raubüberfalles vorliegt. "Wir gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass dieser Mann auch am Steuer saß", sagte der Polizeisprecher. Er soll bei dem Kiosküberfall die Angestellte mit einer Waffe bedroht haben. Er wurde allerdings von der ebenfalls anwesenden Besitzerin des Kiosks mit einer Flasche bedroht uin din die Flucht geschlagen.

Der 46-Jährige gilt daher als gewalttätig. Nach kurzer Fahrt durch die Stadt ergab sich auf der Luisenstraße in Höhe der Hansastraße die Möglichkeit, den Polo-Fahrer festzunehmen. Zwei Streifenwagen eilten zur Verstärkung herbei. Beim Versuch, den Fahrer an einer Ampel bei Rotlicht festzunehmen, gab dieser dann Vollgas und rammte sich den Weg frei. Dabei fuhr er auch gezielt auf einen Polizeibeamten zu, der sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen konnte. Auch von den Kugeln aus einer Polizeipistole ließ er sich nicht aufhalten: Ein Polizist, der sich von hinten dem Auto näherte, schoss in Richtung des flüchtigen Fahrzeugs.

Dem Fahrer des VW Polo gelang jedoch die Flucht nach links über die Hansastraße in Richtung Bahnstraße. Bei seiner Flucht sind insgesamt fünf Autos beschädigt worden, der Sachschaden beträgt ca. 10.000 Euro. Die sofort eingeleitete Fahndung nach dem VW Polo, bei der auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt wurde, verlief bisher negativ.

Am Samstag entdeckte die Polizei den gestohlenen Wagen verlassen auf dem Kütterweg in Fischeln. An ihm sind deutliche Einschussspuren zu erkennen. Die Spurensicherung untersucht den Fluchtwagen.

Der Krefelder steht zudem im Verdacht Sonntagmittag, gegen 11.45 Uhr, in Meerbusch-Osterrath unter Waffengewalt unter anderem einen schwarzen VW Polo geraubt zu haben. Er traf im Aussenbereich eines Gehöftes auf die 69-jährige Eigentümerin. Er zwang sie unter Vorhalt einer Pistole ins Wohnhaus. Dort verlangte er von ihr und ihrem 70-jährigen Ehemann die Herausgabe von Bargeld sowie das Auto der Eheleute.

Anschließend fesselte er seine Opfer und floh mit deren Polo und der Haushaltskasse in unbekannte Richtung. Bei dem geraubten Auto handelt es sich um einen schwarzen VW Polo älteren Baujahrs mit dem Kennzeichen NE-YN 890.

Am Sonntagnachmittag gegen 13.30 Uhr, gingen dann bei der Polizei in Krefeld mehrere Hinweise auf den flüchtigen 46-jährigen Räuber ein. Er war im Bereich Untergath/Hauptstraße gesehen worden. In Oppum durchkämmten daraufhin hunderte Polizisten das Gelände, um den Flüchtigen zu fassen. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.

Der Bereich um die Fungendonk wurde abgesperrt , eventuell befand sich der Gesuchte im Bereich des Bunkers. Um 16.45 Uhr wurde die Suche in Oppum schließlich erfolglos abgebrochen. "Wir hoffen, dass wir ihn bald haben. Der gehört von der Straße", sagte ein Polizeisprecher.

Der flüchtige Räuber wird wie folgt beschrieben:

ca. 175 cm groß, rundes Gesicht, dunkler Schnauzbart, er trug dunkle Kleidung.

Hinweise nimmt die Polizei Krefeld unter der Rufnummer (02151) 634-0 entgegen.

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