Ostwall: Fußgänger müssen nicht mehr in den Keller

In der Nacht haben die Vorbereitungen für die neuen Überwege begonnen. Im Sommer könnten Arbeiten an der Rheinstraße folgen.

Krefeld. In dieser Nacht ist der Startschuss gefallen. Der Fachbereich Tiefbau hat mit den Vorbereitungen für die Fußgängerwege über den Ostwall begonnen. Die Baustellenampeln sind an der Kreuzung St.-Anton-Straße installiert worden. Kommende Woche soll es mit den Tiefbauarbeiten losgehen.

Damit rollt auf die Krefelder ein weiterer Baustellen-Marathon zu - der zweite Komplex unter der Überschrift Ostwall-Umbau. Denn: Läuft alles nach Plan, kommt ab Sommer die östliche Rheinstraße an die Reihe, im Anschluss, voraussichtlich Anfang 2011, die neue Haltestelle am Ostwall/UdU. "Wenn die Finanzierung und die Zuschüsse stehen", betont Ostwall-Koordinator Eckhard Lüdecke.

Fakt ist derzeit: Das Geld für die Überwege - 150.000 Euro - ist vom Stadtrat freigegeben. Der Versuch, Mittel über das Konjunkturpaket II zu erhalten, war gescheitert, da hier im Straßenbau bislang nur Lärmschutz gefördert wird. "Alle übrigen Projekte stehen unter Finanzierungsvorbehalt", sagt Hartmut Könner, Leiter des Fachbereichs Tiefbau. Schließlich muss der Rat die Gelder erst freigeben, Förderanträge sind gestellt.

Zurück also erst einmal zu den Fußwegen. Seit Ende der 1960er Jahre sind die Passanten hier in den Untergrund geschickt worden. In einigen Wochen können sie wieder überirdisch St.-Anton-Straße und Ostwall - quasi in einem großen "U" - queren. Lediglich direkt zwischen Hamburg-Mannheimer-Haus und Kaufhof wird es keine Verbindung geben. Die vielen Fahrbahnen jeglicher Art und die wartende K-Bahn verhindern dies.

Je nach Wetterlage sollen die Arbeiten zwei bis drei Wochen dauern, schätzt Bauleiterin Beate Reif. Dabei wird hier und da die Geduld der Autofahrer strapaziert. So können diese zeitweise nur einspurig vom südlichen Ostwall links in die St.-Anton-Straße abbiegen, beziehungsweise vom nördlichen Ostwall rechts Richtung St.Tönis. Die Ampeln erhalten ein neues Steuergerät, teils werden neue Masten gesetzt.

In den Sommerferien könnte die östliche Rheinstraße folgen. Wobei hier erst die Schienen an die neue Führung auf dem Ostwall angepasst werden. Hier nämlich werden die Bahnen etwas anders in den Haltebereich einschwenken. Wird UdU umgebaut, sollen die Bahnen bei Bedarf über die Philadelphiastraße umgeleitet werden. Dafür müssen die Schienen auch auf der Rheinstraße aufeinander passen.

Wie bereits berichtet, wird die Fahrbahn der Rheinstraße 8,60 Meter breit, jeweils 1,50 Meter davon sind für Radler vorgesehen. Die Fußwege werden bis zu 2,70 Meter breit sein.

Sind die Arbeiten an den Schienen beendet, geht es mit dem Straßenbau weiter. Reif stellt in Aussicht, dass jeweils an einer Straßenseite gearbeitet wird. "Dabei wird es Provisorien für die Fußgänger geben", bittet sie um Verständnis. Die Baustelle macht jedoch vor der Kreuzung Dampfmühlenweg Halt. "Dafür gibt es noch keinen politischen Beschluss", erinnert Könner.

Im Dezember könnten schließlich die Vorbereitungen für den Umbau Haltestelle UdU starten. "Wir fangen mit technischen Arbeiten in der Unterführung an", so Lüdecke. Erst ab 2011 gebe es die ersten sichtbaren Arbeiten. So müssten auch hier zunächst die Schienen auf die neuen Achsen ausgerichtet werden. Zudem sind die Decken der Unterführungen zu stärken. Sie werden mit zusätzlichen Stelen abgestützt.

Später kann der Umsteigepunkt zum barrierefreien, zwölf Meter breiten Mittelbahnsteig umgestaltet werden, überspannt mit einem gläsernen Dach mit Fotovoltaik-Anlage. Der Fachbereich rechnet hier mit einer Gesamtbauzeit von anderthalb bis zwei Jahren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort