Kämmerer Martin Mayer: Der Blick Richtung Zukunft

Martin Mayer ist seit Juni Leiter des Fachbereichs Finanzen. Er möchte, dass die Wirkung politischer Beschlüsse klarer wird.

Krefeld. Zunächst wird er sich jetzt dank der Post aus Düsseldorf mit dem Haushalt 2013/14 beschäftigen müssen. Doch Martin Mayer, der neue Leiter des Fachbereichs Finanzen, will künftig mehr in die Zukunft blicken. Am 1. Juni hat er die Nachfolge von Christian van Beeck angetreten.

„Die Situation hier ist im Moment unglücklich — Politik gegen Verwaltung. Aber da ich sehr sachorientiert arbeite, kann ich das leidenschaftslos sehen. Ich werde versuchen, die Beschlüsse der Politik umzusetzen“, sagt Mayer.

Aber er werde auch deutlich machen, dass es weder geheime Töpfe noch versteckte Reserven gebe. „Wenn die Politik irgendwo mehr ausgeben will, geht es immer um Umverteilung.“

Genau das möchte er zukünftig stärker diskutiert wissen. Zukunftsgerichtet wirtschaften mit dem Blick auf die Konsequenzen und die Prioritäten, auf die Politik und Verwaltung sich einigen. Wenn dies zum Beispiel auf der U3-Betreuung ist, dann müsse dies im Haushalt auch deutlich werden. Wenn man dafür den Straßenunterhalt vernachlässigt, müssen die Konsequenzen klar gemacht werden, findet Mayer.

Dass dieses Festlegen von Prioritäten nicht einfach ist, zumal wenn Wahlen anstehen, ist ihm bewusst. „Doch nur so kommen wir von einem rein finanzorientierten zu einem wirkungsorientierten Haushalt“, ist er überzeugt.

Derzeit sei er mit seiner Abteilung dabei, die Finanzdaten zum Ende des zweiten Quartals aufzuarbeiten, damit man sie dem Finanzausschuss am 26. September vorstellen kann. Mit der Ablehnung des Haushalts durch die Regierungspräsidentin bekommt dies jetzt noch mal eine zusätzliche Bedeutung.

Für seinen Start kam Mayer zugute, dass er die Stadt und die Verwaltung kennt. Bevor er als Amtsleiter Finanzen vor dreieinhalb Jahren nach Aachen wechselte, war er 27 Jahre beim Fachbereich Finanzen der Stadt Krefeld tätig. „Da hatte ich nicht so viel mit Führung zu tun, sondern habe mehr strategisch gearbeitet, neue Ideen entwickelt.“

Mit Ende 40 wollte er sich dann beruflich neu orientieren, hörte durch Zufall von einer Seminarteilnehmerin beim Sinn-Institut von der Stelle in Aachen. Wieder durch Zufall — von einem ehemaligen Kollegen — erfuhr er, dass Christian van Beeck nach Düsseldorf wechseln würde. Da er in Aachen seine Ideen nicht so hatte verwirklichen können, wie er sich das vorgestellt hatte, kam er wieder zurück in die Heimatstadt.

Dort stehen jetzt zunächst zahlreiche Gespräche an — mit den neuen und den alten Kollegen, aber auch mit dem Chef, Kämmerer Ulrich Cyprian. Zunächst mal werden diese sich jedoch nicht so sehr um die Zukunft drehen, sondern zwangsläufig mit einer Altlast beschäftigen: dem Haushalt 2013/14.

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