Die Stadt verkauft ihre Autos

Die Verwaltung will einen Teil des Fuhrparks in private Hände geben und die Dienstfahrten ihrer Mitarbeiter koordinieren lassen.

Krefeld. Die Stadtverwaltung will versuchsweise einen Teil ihrer Fahrzeuge von einem Unternehmer koordinieren lassen, um die Dienstwagen effektiver nutzen zu können. Das ist das erklärte Ziel eines Pilotprojekts, für das jetzt die Ausschreibung läuft. Dabei wird ein Vertragspartner gesucht, der zunächst 15 Autos der Stadt kauft und im Rahmen eines Leasingvertrags der Stadt wieder zur Verfügung stellt. Gleichzeitig muss er die Nutzung der Fahrzeuge durch Stadt-Mitarbeiter ermöglichen und koordinieren. Diese können ihre Dienstfahrten über das städtische Computernetz buchen.

Für das Projekt unter der Überschrift „Flottenmanagement“ sind zunächst drei Fachbereiche ausgewählt worden: Tiefbau, Grünflächen sowie Verwaltungssteuerung und -service. „Dabei sind aber nur Standard-Dienstwagen, keine Spezialfahrzeuge berücksichtigt“, sagt Stadtsprecher Timo Bauermeister. Bei dem als „sale and lease back“ bezeichneten Verfahren, in dessen Rahmen die Fahrzeuge von der Stadt verkauft werden, muss der Unternehmer zunächst prüfen, ob diese noch wirtschaftlich nutzbar sind. Ist das nicht der Fall, kommen andere Wagen als Ersatz. In jedem Fall werden wieder 15 Autos zur Verfügung stehen.

„Wir erhoffen uns Einsparungen durch effektiver genutzte Fahrzeuge“, sagt Bauermeister. Die Standzeiten sollen kürzer, der Kraftstoffverbrauch geringer sein. Ziel ist es letztlich, den Fahrzeugbestand zu reduzieren. „Da bisher noch keine Angebote eingeholt werden konnten, ist die Höhe der zu erwartenden Kostenersparnis schwer vorhersehbar“, so der Stadtsprecher. Studien zufolge beliefen sich die Sparmöglichkeiten bei 20 Fahrzeugen im unteren fünfstelligen Bereich.

Auch wenn das Pilotprojekt auf zwei Jahre angelegt ist, soll nach dem ersten Jahr eine Zwischenbilanz gezogen werden. Dann müsse der Auftragnehmer eine Kosten-Nutzenanalyse vorlegen, aus der sich die Kostenentwicklung ablesen lasse. Fällt diese positiv aus, könnten weitere Stadt-Fahrzeuge über den Privaten koordiniert werden. Bauermeister spricht von 75 Pkw und Kastenwagen, die sich bei der Verwaltung anbieten. Spezialfahrzeuge bleiben damit weiterhin außen vor. Insgesamt beläuft sich der Fuhrpark der Stadt auf etwa 350 Wagen.

Von dem zukünftigen Auftragnehmer, der im Juni mit der Arbeit beginnen soll, wird Präsenz am Stadthaus erwartet. Dort haben die drei am Pilotprojekt beteiligten Fachbereiche ihren Sitz. Sie werden in den zwei Jahren auch genau hinschauen, ob die Fahrzeugreservierungen im Tagesgeschäft problemlos funktionieren. Zudem wird erwartet, dass der Fuhrpark technisch und optisch in einwandfreiem Zustand ist. „Diese Aufgabe liegt ebenfalls beim Auftragnehmer“, sagt Timo Bauermeister.

Bei der Stadt ist schon länger über die Möglichkeit nachgedacht worden, die Fahrzeuge nur noch zu leasen, schließlich stehen somit immer moderne Wagen zur Verfügung. Auf die Idee war ein Auszubildender gekommen — er kannte das Konzept von der Bundeswehr, und es lässt sich durchaus in Teilen auf Krefeld übertragen.

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