Compo: Uran-Werte nach Brand nicht erhöht

Behörden können Aussagen des Niederrheinischen Umweltschutzverbandes nicht nachvollziehen.

Krefeld. Mit der Nachricht, dass beim Compo-Brand möglicherweise mehr als 250 Kilogramm Uran freigesetzt worden seien, hat Ulrich Grubert den Umweltausschuss konfrontiert. Wie berichtet, hat der Physiker des Niederrheinischen Umweltschutzverbandes (NUV) diese Zahl nach Untersuchungen des Münchener Umwelt-Instituts hochgerechnet.

Das hatte noch im Frühjahr die Düngemittel des Stratumer Unternehmens untersucht und im Blaukorn Werte von bis zu 0,4 Gramm natürlichen Urans pro Kilogramm festgestellt. Da laut Grubert nicht bekannt sei, welche Stoffe beim Brand vernichtet wurden, habe er eine konservativ-vorsichtige Berechnung zu dem radioaktiven Stoff angestellt.

Das Münchener Institut will sich gegenüber der WZ derweil nicht auf die von Grubert errechnete Menge an Uran festlegen. Vorstandsmitglied Christian Hacker geht aber davon aus, dass mehr als 250 Kilogramm freigesetzt wurden. „Sicherheitshalber sollten sich die beteiligten Feuerwehrleute, so sie keine Schutzkleidung trugen, einer Untersuchung unterziehen.“

Im Ausschuss blieb aber ein Aufschrei aus, zeigten sich Feuerwehr und Bezirksregierung doch überzeugt davon, dass es nicht zu der von Grubert genannten Uranfreisetzung gekommen sei.

Wie Feuerwehrsprecher Manfred Woters auf WZ-Anfrage erklärte, sei es gerade das Blaukornlager gewesen, das die Feuerwehr habe halten können. „Dort hat nur die Außenfassade gebrannt, und die haben wir gelöscht.“ Das Produkt selbst sei nicht betroffen gewesen. Woters bestätigt aber, dass ein Brand des Blaukorns, das Phosphor enthält, bei hohen Temperaturen zur Freisetzung von Uran geführt hätte. Dies sei verhindert worden.

Marion Erb von der Bezirksregierung sagte, das Landesumweltamt habe sowohl in der Rauchwolke als auch später in Pflanzenproben speziell auf eine radioaktive Belastung hin untersucht. „Wir haben nur Werte festgestellt, die für diese Region normal sind“, sagte sie.

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