Kraftwerk: Currenta sichert sich ab

In Uerdingen glaubt man fest an das Trianel-Projekt. Parallel werden die eigenen Anlagen modernisiert.

Krefeld. Im nächsten Frühjahr fällt definitiv die Entscheidung, ob das Gaskraftwerk der Firma Trianel im Chemiepark Uerdingen gebaut wird. Da ist sich Chemieparkleiter Stefan Dresely sicher. Und diese Lösung hat für ihn weiterhin absolute Priorität. Dennoch bleibt Dresely dabei, dass die bestehenden alten Anlagen erneuert beziehungsweise saniert werden: Zur Absicherung der Energieversorgung im Chemiepark.

Für viele kam die Ankündigung überraschend, als Dresely vor einem Jahr ankündigte, dass er unabhängig vom Bau des großen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD) die eigenen Kraftwerksanlagen modernisieren wolle. SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen hatte die Diskussion im August erneut angeheizt, als er sich erstaunt zeigte über die Investition von Currenta.

Der Grund ist das Erneuerbare-Energiengesetz (EEG), der dieser Form den Vorrang vor fossilen Brennstoffen gibt. Das hat zur Folge, dass ein neues Kraftwerk auf dem Gelände nicht mehr zu jeder Zeit im vollen Betrieb wird laufen können, wenn Wind und Sonne genug Energie liefern. Da die Betriebe im Chemiepark aber rund um die Uhr Dampf für ihre Produktion brauchen, sollen die modernisierten Eigenanlagen diese Engpässe auffangen. Eine Erweiterung der Kapazitäten sei damit nicht verbunden.

Derzeit liegen die Pläne für die Modernisierung gerade öffentlich aus. Wenn es keine Einwendungen gibt, hofft man auf eine baldige Genehmigung, dann könnte man im Frühjahr 2013 mit der Erneuerung beginnen. 2015 wäre die Sanierung fertig. Dann sind zwei Gas- und zwei Kohlekessel durch neue ersetzt. Die Gesamtinvestitionssumme in die alten Anlagen liegt bei rund 38 Millionen Euro.

Dresely betonte im Gespräch mit der WZ erneut, dass eine reine Dampferzeugung über die alten Anlagen auf Dauer nicht wirtschaftlich sei. Deshalb halte man an den gemeinsamen Plänen mit dem Stadtwerkeverbund Trianel fest. Das Aachener Unternehmen will ein GuD mit bis zu 1200 Megawatt Leistung im Chemiepark errichten. Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen durch das EEG werden derzeit neue Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt.

Dresely ist optimistisch, dass es klappt, zumal eine Förderung der in Krefeld geplanten Kraft-Wärme-Kopplung (durch die Abnahme von Strom und Dampf) winkt. „Der Standort ist ideal, weil wir den Dampf aus dem Kraftwerk direkt für die Produktion nutzen können. Dadurch ist der Nutzungsgrad sehr hoch, er liegt bei bis zu 90 Prozent, es entsteht vergleichsweise wenig CO2 und wenig Abwasser.“

Und was passiert, wenn Trianel sich von den Plänen doch noch verabschiedet? „Dann bräuchten wir eine Eigenlösung“, sagt Dresely. Im Frühjahr wissen wir mehr.

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