Düsseldorf : Puppenspielerin Johanna Kolberg im Dürrenmatt-Stück
Puppenspielerin Johanna Kolberg wirkt mit in „Das Versprechen“ nach Dürrenmatt. Die Premiere ist am Donnerstag.
Düsseldorf. Sie ist erst 21 Jahre alt und arbeitet schon an ihrem Diplom, die Schauspiel-Studentin Johanna Kolberg. Mit knapp 18 hatte sie ihr Abitur in Halle/Saale gemacht und steckt nun bereits im achten Semester ihres Studiums an der Hochschule für Schauspielkunst (HfS) Berlin. Spezialisiert ist sie auf zeitgenössische Puppenspielkunst. Jetzt wurde Regisseur Tilmann Köhler auf Johanna Kolberg aufmerksam und engagierte sie für seine Produktion des Stücks „Das Versprechen“ nach dem gleichnamigen Roman Friedrich Dürrenmatts aus dem Jahr 1958.
„Die Mitwirkung an der Produktion kann ich als Praxis-Teil meines Diploms geltend machen“,erzählt Johanna Kolberg, die bei unserem Gespräch die Puppe dabei hat. Es handelt sich hierbei nicht etwa um ein kleines Püppchen, sondern um eine lebensecht aussehende Figur von der Größe eines Kindes. „Die Puppe sieht so aus wie ich als Kind“, sagt Johanna. Und das ist auch volle Absicht. Denn die von einer Bühnenbildnerin des Deutschen Theaters Berlin gebaute Figur soll das Mädchen Annemarie als achtjähriges Kind darstellen. Johanna Kolberg spielt nun mehrere Rollen, unter anderem die 16-jährige, fast erwachsene Annemarie, und sie fungiert als Puppenspielerin, wenn es darum geht die Achtjährige ins Bild zu setzen.
Die Handlung des Dürrenmatt-Romans ist fast bekannter als das Buch, selbst durch den alten Spielfilm „Es geschah am helllichten Tag“ mit Heinz Rühmann als Kommissar Matthäi und Gert Fröbe als Kindermörder. Dürrenmatt hatte am Drehbuch mitgewirkt und den Krimi „Das Versprechen“ kurz darauf fertig gestellt. Der Roman, auf dem nun das Theaterstück basiert, ist noch etwas düsterer als der Film und zeigt die Figuren mit deutlich mehr Graustufen, unterscheidet also nicht ganz so klar zwischen Schwarz und Weiß.