Kinotrend: Die dritte Dimension greift an

Früher waren 3D-Filme ein eher grenzwertiger Spaß, dank neuer Technik ist das anders – in zwei Häusern läuft’s flimmerfrei.

Düsseldorf. Volle Attacke aufs Fernsehen! Die ersten dreidimensionalen Kinofilme flackerten Mitte der 50er über die Leinwände - um die zahlenden Zuschauer wieder in die Kinosessel zu locken, die sie nur zu gern gegen den heimischen Ohrensessel eingetauscht hatten: Glotzegucken war günstiger als der Flimmerspaß auf Leinwand.

Im Prinzip ist es dabei geblieben: Mit immer neuen technischen Finessen buhlt das Kino um Besucher. Die Multiplex-Kette UCI mal wieder mit der dritten Dimension - und einem Superlativ. "Keine Evolution, sondern Revolution", sagt Stephan Rottels, Chef des UCI im Hafen. Seit heute läuft an der Hammer Straße "Monsters vs. Aliens" - entweder in der Normalversion oder für drei Euro mehr je Karte in 3D. Volle Länge in der dritten Dimension. Volles Programm.

Das Ergebnis kann sich in der Tat sehen lassen. Flimmerfrei, in bester Bildqualität und allerlei Effekten, die den Besucher nahe an die Kreischgrenze bringen. Kopfschmerzen dürfte im Gegensatz zu früheren Experimenten niemand mehr bekommen. Ohne Brille geht es freilich immer noch nicht. Die hat erfreulicherweise nichts mehr mit den rot-grünen Papier-Teilen von früher zu tun. Stephan Rottels hat gar Ray Ban als Vorbild ausgemacht.

Zwölf Filme sollen in diesem Jahr noch in der neuen Technik ausgestrahlt werden, nötig sind dafür zwei Kameras bei der Aufnahme und im Kino ein Polarisationsaufsatz, der vor den Projektor geklemmt wird. Er fügt die beiden parallel gefilmten Bilder wieder zusammen. Höchst effektvoll.

Allerdings ist die UCI-Revolution spät dran, weil es im Atelier von Filmkunst-Kinobetreiber Udo Heimansberg schon seit einem guten halben Jahr dreidimensional zugeht.

Kabarettist und Schauspieler Josef Hader hat bei der Premiere von "Der Knochenmann" auch mal in die 3D-Vorführung von der "Reise zum Mittelpunkt der Erde" reingeschaut - ob’s gefallen hat, ist nicht überliefert. Heimansberg ist sich auch nicht sicher, was er von der dreidimensionalen Attacke halten soll. "Mir ist das alte Kino irgendwie lieber", sagt er.

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