Düsseldorf E-Autos: Bis auf Pilotprojekte kommt die Technik nicht in Gang

Die Bundespolizei stellt gestern zwei erste Autos vor. Doch Unternehmen wie die Rheinbahn berichten auch von schlechten Erfahrungen.

Düsseldorf: E-Autos: Bis auf Pilotprojekte kommt die Technik nicht in Gang
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Die Klimakonferenz hat es wieder in Erinnerung gerufen: Benzin- und dieselbetriebene Mobilität sind ein ein gewaltiges ökologisches Problem. Die Bundespolizei stellte am Donnerstag ihr Testprojekt mit je einem Elektro- und Hybridfahrzeug vor. Aber wie sieht es insgesamt in der Stadt mit der modernen Antriebstechnologie aus? — die Antwort: ausbaufähig.

Die Bundespolizei am Flughafen stellte zwei neue Autos vor: Einen Volvo-Hybrid und einen komplett elektrischen Golf. „Es ist ein Testlauf“, erklärt Sprecher Jörg Bittner. Die Frage sei, ob etwa das Elektroauto trotz begrenzter Reichweite und Ladezeiten eine sinnvolle Ergänzung für den etwa 80 Wagen starken Fuhrpark der Flughafen-Inspektion sein kann. Denn dort fallen etliche Kilometer an: Sicherung des Flughafengeländes, aber auch Demos oder Fußballeinsätze. Neben dem Umweltschutz seien auch die geringeren Betriebskosten ein Plus.

Nach Zahlen der Stadtwerke sind in der ganzen Stadt rund 300 E-Autos gemeldet — bei einem Bestand von 300 000 Pkw in der Stadt. Der Energieversorger selber hat elf E-Fahrzeuge in Diensten, davon ein Hybrid: „Im Betrieb sind die Fahrzeuge kostengünstiger, aber in der Anschaffung teurer“, sagt Klaus Teske, Leiter E-Mobilität. Er setzt auf Effizienzsteigerungen: sinkende Preise und steigende Reichweiten. Immerhin: Pflegedienste würden nun auf das Thema aufmerksam. Mit einem ersten haben die Stadtwerke schon einen Vertrag gemacht, weitere Interessenten gebe es schon.

Bei der Rheinbahn ist die Zahl der E-Fahrzeuge ebenfalls noch überschaubar — aus gutem Grund. Ein Testlauf mit einem Hybridtyp ist laut Sprecher Georg Schumacher gescheitert, der Verbrauch lag höher als bei normalen Dieselfahrzeugen. Ein anderer Hybridtyp dagegen hat sich bewährt, sieben Busse dieses Typs fahren, sparen etwa 20 Prozent im Verbrauch. Dazu kommen zwei E-Busse, die in Benrath unterwegs sind.

Doch es gibt weiter Nachteile: Sie müssen anders als die Diesel zwischendurch nachgetankt werden. Zudem sind sie in der Anschaffung deutlich teurer. Bessere Erfahrung habe man da mit Leichtbaubussen gemacht, die bei gleichem Preis erheblich sparsamer sind.

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