Messe in Düsseldorf 235 000 Besucher beim Caravan-Salon

Düsseldorf · Die Aussteller ziehen zumeist ein positives Fazit. Lieferschwierigkeiten haben aber deutliche Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Kunden.

„Beachy“ heißt dieser kleine Wohnwagen, der in der Düsseldorfer Messe zu sehen war.

„Beachy“ heißt dieser kleine Wohnwagen, der in der Düsseldorfer Messe zu sehen war.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Messe zeigt sich mit dem Verlauf des zu Ende gegangenen Caravan-Salons zufrieden. Bereits im Vorfeld stand fest, dass mit Blick auf die wirtschaftlich besonders wichtige vermietete Fläche und mehr als 700 Aussteller Rekorde zu verzeichnen sind. Nun steht die Zahl der Besucher fest: Mit 235 000 Caravaning-Fans aus 72 Ländern ist das Niveau von 2017 erreicht worden. Mehr Besucher kamen bislang nur in den Jahren 2018 (250 000) und 2019 (270 000).

Lobende Worte kommen von Herrmann Pfaff, Präsident des Caravaning Industrie Verbands: „Seinem Ruf als Leitmesse wurde der Caravan-Salon wieder mehr als gerecht. Nie war die Auswahl bei Reisemobilen, Caravans und Zubehör größer.“ Sehr zufrieden zeigt sich entsprechend Erhard Wienkamp, Geschäftsführer Messe Düsseldorf. „Trotz eines wirtschaftlich schwierigen Umfeldes ist es uns gelungen, Besucherinnen und Besucher mit einem extrem hohen Interesse an der Urlaubsform und konkreten Kaufabsichten anzusprechen.“

Großes Interesse am Produkt, aber dennoch Zurückhaltung

Wienkamp kommt jedoch nicht ohne Verweis auf die Probleme in der Branche aus. Denn Lieferschwierigkeiten und lange Wartezeiten bei Bestellungen von Kunden haben ihre Wirkung gezeigt. So sagt Holger Siebert, Geschäftsführer der Eura Mobil GmbH und der Trigano Deutschland KG: „Der diesjährige Caravan-Salon war gekennzeichnet von großem Interesse am Produkt, schlechter Lieferfähigkeit und hoher Unsicherheit über die Zukunft.“ Unterm Strich habe das dazu geführt, dass „die Verkäufe auf dieser Messe allgemein rückläufig waren“. Wenn die Lieferzeit ein Jahr betrage und der Handel keine Liefertermin- und Preisgarantien geben können, hielten sich die Kunden zurück. Die größte Schwierigkeit laut Siebert: Die weltweite Knappheit bei Teilen der Fahrzeug-Elektronik führt zu langen Produktionsstillständen. Besonders betroffen: Marktführer Fiat.

Kaufinteresse
höher als erwartet

Positiv vermerkt Siebert, dass das Kaufinteresse angesichts dieser Umstände immer noch „deutlich höher“ als erwartet gewesen sei. Dieses Fazit ziehen auch andere Aussteller, vor allem wenn sie auf andere Hersteller setzen. „Besonders unsere Mehrmarken-Strategie sorgte für ausgesprochen erfreuliche Verkaufszahlen“, heißt es von Gerd Adamietzki, Geschäftsführer Vertrieb bei Knaus Tabbert. Etwas verhaltender äußert sich Marco Lange, Geschäftsführender Gesellschafter der La Strada Fahrzeugbau GmbH. „Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage sind wir mit gebremsten Erwartungen angereist. Das große Interesse der Kunden hat uns aber positiv überrascht. Wir haben ein respektables Verkaufsergebnis erzielt.“

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