Düsseldorf: Immer mehr Drogensüchtige suchen Hilfe
1500 Menschen wurden 2016 substituiert. Die WZ hat mit Expertinnen darüber gesprochen.
Düsseldorf. Sich die Sucht einzugestehen, ist der erste Schritt. Was dann folgt, ist ein langer, harter und quälender Weg. Denn wer aus der Sucht ausbrechen will, braucht Unterstützung. Bei allem guten Willen und aller Anstrengung sind Abhängigkeiten vor allem eines: schwer zu überwinden. Für den Betroffenen geht es nicht nur um Abstinenz, sondern zudem um die Rückgewinnung von Kontrolle und gesellschaftlicher Anerkennung.
Wenn es ohne die Droge nicht geht, dann können Ärzte ihre Suchtpatienten (meist Heroin) substituieren. Sie geben ihnen ein Mittel (Methadon, Polamidon, Buprenorphin, Diamorphin), das ähnlich wirkt, aber nicht so stark ist und oft weniger schädliche Langzeitfolgen hat. So sollen die körperlichen Entzugssymptomen bei akuter Abhängigkeit von Opiaten (meist Heroin) verhindert werden. Das Therapiekonzept beinhaltet jedoch nicht nur die Vergabe, sondern auch die Planung weiterer Schritte zur Stabilisierung.
In Düsseldorf wurden im vergangenen Jahr rund 1500 Menschen substituiert. Damit ist eine leichte Steigerung zu verzeichnen, 2015 waren es 1467 Personen. Substituiert wird in sieben Praxen und in der Methadonambulanz, die im kommenden Jahr geschlossen wird (siehe unten).