Düsseldorf Chuck Norris eingeladen: Sportverein verklagt Karate-Chef

Der Mann hatte die Karateabteilung geleitet, auch prominente Gäste eingeladen. Dann gründete er eigenen Club.

Ein kleiner Sportverein vom Niederrhein hatte Chuck Norris zu Besuch. Wer für die Reisekosten aufkommt, muss nun ein Gericht entscheiden.

Ein kleiner Sportverein vom Niederrhein hatte Chuck Norris zu Besuch. Wer für die Reisekosten aufkommt, muss nun ein Gericht entscheiden.

Foto: Justin Lane

Düsseldorf. Zivilprozesse vor dem Düsseldorfer Amtsgericht sind manchmal großes Kino. Dass Filmstars wie Chuck Norris oder Jean-Claude van Damme dabei eine Rolle spielen, ist allerdings die Ausnahme. Norbert S., jahrzehntelang Leiter der Karateabteilung eines Sportvereins am Niederrhein, hat einen Draht zur Prominenz. Doch mit der Buchhaltung soll es hapern. Weil er Reisekosten und andere Quittungen angeblich chaotisch abgerechnet hat, wurde der Kampfsportler verklagt. Knapp 3000 Euro soll er an den Sportverein zurückzahlen.

Seit vielen Jahren organisiert Norbert S. überregional Kampfsportveranstaltungen, an denen oft auch prominente Gäste wie Chuck Norris teilnehmen. Auch einen Karate-Profi aus Australien soll er eingeflogen haben. Das 1500 Euro teure Ticket rechnete er über den Verein ab.

Doch mit den anderen Abteilungen in dem Verein gab es immer wieder Probleme. Schließlich gründete Norbert S. mit seinen Kampfsportlern einen eigenen Club. Kurz danach wurde die Zivilklage eingereicht.

„Chuck Norris einzuladen ist völlig verrückt für einen Dorfverein“, erklärte der Rechtsanwalt des Hauptvereins. Streitpunkt sind die Abrechnungen von Norbert S., bei denen es Quittungen gebe, die nicht einmal ein Datum haben. Das sei bei einer Prüfung des Finanzamtes beanstandet worden.

Das Anwalt des Karate-Kämpfers erklärte, dass dieses Abrechnungs-Praxis 40 Jahre lang geduldet wurde, auch bei den anderen Abteilungen des Vereins. Die Klage sei eine Retourkutsche für die Trennung vom Hauptverein. Die Richterin schlug vor, dass Norbert S. 1475 Euro zurückzahlen soll. Darüber wollen die streitenden Parteien jetzt nachdenken.

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