Wülfrath Die Vermessung der Welt durch Drohnen

Wülfrath. · Die Jungunternehmer Philipp Sonntag und Niklas Dominicus wagen in Wülfrath den Schritt in die Selbstständigkeit und vermessen Flächen und Bauwerke mit Hilfe einer Drohne.

 Die beiden Jungunternehmer Niklas Dominicus und Philipp Sonntag können die Welt vermessen, mit Hilfe einer Drohne.

Die beiden Jungunternehmer Niklas Dominicus und Philipp Sonntag können die Welt vermessen, mit Hilfe einer Drohne.

Foto: Tanja Bamme

Niklas Dominicus und Philipp Sonntag kennen sich aus dem Studium. In Bochum studierten die beiden Freunde Geodäsi, die Wissenschaft von der Vermessung der Erde. Schnell wurde den beiden Männern klar, dass die Welt der Vermessungstechnik noch mehr zu bieten hat als die bloße Vermessung mit Messstäben.

„Wir haben uns sehr für die photogrammetrische Messmethode interessiert, also die Vermessung durch Kamerasysteme“, erinnert sich Philipp Sonntag. Aus natürlich kindliche Neugier beschreiben die Freunde heute, haben sie den Schritt in Richtung dieser innovativen Messtechnik angesteuert. „Im Studium wurde das Thema nur oberflächlich behandelt, wir haben viel im Internet darüber gelesen und kamen im Zuge unserer Abschlussarbeit erstmalig praktisch mit der Thematik in Berührung“, erklärt Niklas Dominicus.

Für die beiden 29-Jährigen stand früh fest, dass dieses angesammelte Fachwissen nicht wieder in einer Schublade verschwinden darf und so gründeten sie gemeinsam Anfang Oktober dieses Jahres ihr Wülfrather Start-up-Unternehmen 4DSurvey. Doch wie kann man sich den Arbeitsalltag der zwei Jungunternehmer vorstellen? „Eigentlich sehr spannend, wir arbeiten mit Hilfe einer Drohne, mit der wir das zu vermessende Gebiet abfliegen“, erläutern die jungen Geschäftsführer. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Nicht nur genauer, auch wesentlich schneller ist das Verfahren mit Drohne und Kamera. Und so können nicht nur topografische Bereiche erfasst werden, auch Bauwerke lassen sich dank punktgenauer Berechnung darstellen. „Auf einer Fläche von rund 150 000 Quadratmetern werden schätzungsweise 350 Millionen Punktinformationen erzeugt. Eine solche Masse an Daten lässt sich nur mit rechenstarken Computern und spezieller Software erfassen“, so Philipp Sonntag. Interessant ist die neue Messmethode nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen und Kommunen.

Deshalb haben sich Philipp Sonntag und Niklas Dominicus auch für den Standort Wülfrath entschieden. Gut eingebettet im Dreieck zwischen Bergischem Land, Rhein- und Ruhrgebiet sehen die Jungunternehmer großes Potential in greifbarer Nähe. Bevor es an die Drohnenvermessung ging, mussten sich die zwei Freunde allerdings zunächst mit den Zulässigkeiten des kleinen Fluggerätes vertraut machen. „Die Drohne darf inklusive Kamera nicht mehr als zwei Kilo wiegen, sonst bräuchten wir einen Pilotenschein“, weiß Philipp Sonntag und ergänzt, dass man nicht über 100 Meter hoch fliegen darf. „Wir müssen auch gewisse Flugverbotszonen beachten. Diese lassen sich beispielsweise in der Nähe von Flughäfen oder über Autobahnen finden.“

Wie die Zukunft aussieht, wissen die zwei Wülfrather Gründer noch nicht genau. „Wir könnten uns vorstellen, in Zukunft auch Innenraumvermessungen durch moderne Scanner in unser Angebot mit aufnehmen und haben in diesem Bereich schon Erfahrungen bei einer Innenraumvermessung eines Kirchenbauwerks ­gesammelt.

„In unserer Abschlussarbeit haben wir diese Thematik bereit behandelt“, so Niklas Dominicus. „Wir sind neugierig auf jedes neue Projekt und lernen stets dazu. Das macht diesen Beruf für uns so spannend und lässt uns den Schritt in die Selbstständigkeit nicht bereuen.“

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