Düstere Perspektiven Arbeitslosenquote in NRW sinkt leicht

Die Konjunkturaussichten sind düster, die Folgen des Ukraine-Krieges machen der deutschen Wirtschaft zu schaffen. Dennoch gibt es eine positive Nachricht vom Arbeitsmarkt.

 In NRW ist die Zahle der Arbeitslosen leicht gesunken.

In NRW ist die Zahle der Arbeitslosen leicht gesunken.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Trotz gedämpfter Konjunkturerwartungen hat sich die Lage an Nordrhein-Westfalens Arbeitsmarkt zum Herbstbeginn etwas verbessert. Die Arbeitslosenquote lag im September bei 7,0 Prozent und war damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im August, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Düsseldorf mitteilte. 681 795 Menschen waren in dem Bundesland Mitte September arbeitslos gemeldet, 1,8 Prozent weniger als im Vormonat.

Üblicherweise sinkt die Quote im September stärker, weil nach dem Sommer wieder mehr Menschen Jobs finden oder eine Ausbildung beginnen. So ging es im September 2021 im Vergleich zum Vormonat August um 0,3 Prozentpunkte runter, damals ebenfalls auf 7,0 Prozent. Der in diesem Jahr nur geringe Monatsrückgang von 0,1 Prozentpunkten lag unter anderem daran, dass inzwischen 40 500 Ukrainer in NRW als arbeitslos gemeldet sind. „Ihr Übergang in Beschäftigung wird Schritt für Schritt erfolgen“, sagte Agentur-Regionalchef Torsten Withake.

Alles in allem wertete der Behördenchef die Entwicklung am Arbeitsmarkt als „robust“. „Der Arbeitsmarkt hat sich saisontypisch entwickelt, doch nicht ganz so dynamisch, wie wir es im ersten Monat der Herbstbelebung gewohnt sind.“

Konjunkturforscher zeigten unlängst düstere Perspektiven auf, sie sehen Deutschland auf dem Weg in die Rezession. Die Arbeitsagenturen stellten fest, dass Firmen beim Thema Neueinstellungen bereits etwas zurückhaltender werden. Steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie Materialengpässe seien „dämpfende Faktoren“, hieß es in der Mitteilung. Zudem lasse die hohe Inflation die Erwartungen im Handel zurückgehen.

Mit Blick auf die kommenden Monate äußerte Withake die Hoffnung, dass die konjunkturellen Entwicklungen keine allzu tiefen Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen werden. „Die Unternehmen werden ihre qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu halten versuchen, auch wenn es vorübergehend geschäftlich nicht gut laufen sollte“, sagte der NRW-Regionalchef der Arbeitsagentur.

(dpa)
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