Foo Fighters begeistern in Köln mit handgemachtem Rock

Köln. Das Konzert der Foo Fighters war gerade mal knappe 20 Minuten alt und schon kochte die Stimmung über. Mit einer Viererpack-Eröffnung („Bride Burning“, „Rope“, „The Pretender“ und „My Hero“) sorgte das Quintett aus Kalifornien am Dienstagabend für Ekstase in der Kölnarena.

Wenn die „Foos“ zu diesem Zeitpunkt das Konzert beendet hätten, wären wohl sogar Pfiffe ausgeblieben — so groß war die Freude bei den Fans, die Band live zu erleben.

Zum Glück für die 15 000 Menschen in der Arena machte die Band um Frontmann Dave Grohl (Gitarre/Gesang) aber selbstverständlich weiter: Die Foo Fighters rockten die heiße Arena mehr als zweieinhalb Stunden lang.

Dabei stellten Grohl, Pat Smear (Gitarre), Chris Shiflett (Gitarre), Nate Mendel (Bass) und Taylor Hawkins (Schlagzeug) die Live-Tauglichkeit der Stücke aus dem neuesten Album „Wasting Light“ unter Beweis. Neben den schon erwähnten „Bridge Burning“ und „Rope“ sind auch „Walk“ und „These Days“ bereits Hymnen, die die Fans mitsingen. Kein Wunder, schließlich ist „Wasting Light“ das erste Album der fast 17-jährigen Bandgeschichte, dass in Deutschland Platz eins der Charts erreicht hat.

Die Foo Fighters sind ein Team, trotzdem geht ohne den charismatischen Frontmann Dave Grohl nichts. Der frühere Nirvana-Schlagzeuger gehört ohne Zweifel zu den talentiertesten Rockmusikern der Gegenwart. Bei einem Blick auf die Setlist wird deutlich, wie viele Hits Grohl in den vergangenen Jahren für die Foo Fighters geschrieben hat. Ein kleiner Auszug: „Learn To Fly“, „Long Road To Ruin“, „All My Life“, „Best Of You“ und „Everlong“. Der 42-Jährige brachte es auf der Kölner Bühne auf den Punkt: „Wir spielen seit fast 17 Jahren und wir haben richtig viele gute Songs. Ihr werdet sehen.“

Grohl ist aber trotz des Erfolges kein abgeklärte Rockstar. Wenn die Fans fast jede Zeile seiner Lieder mitsingen, erfreut er sich daran, seine Augen glänzen und er sagt: „Ich bin stolz, dass wir fünf Jungs einfach nur unsere Instrumente nehmen und Musik machen.“ Alles ohne technische Unterstützung eines Computers. Grohl: „Damit checke ich meine E-Mails. Das reicht mir.“ Und genau das nimmt man ihm ab, wenn er da in schwarzem Hemd, Jeans und Chucks auf der Bühne steht.

Im Zugabenteil wird der laute Rockabend noch ein bisschen leiser. Solo und unplugged interpretiert Dave Grohl den Song „Wheels“. In seinen Augen ein Stück, das nur die deutschen Fans hören wollen: „In anderen Teilen der Welt brauchen wir das nicht zu spielen. Da will das keiner hören.“ In Köln schon. Das Publikum singt mit, während Grohl für den Akustikteil mitten in der Halle auf einer extra dafür aufgebauten kleineren Bühne steht.

Und dann noch ein bisschen Akustik: „Times Like These“ kommt zunächst leise daher, bevor Smear, Shiflett, Mendel und Hawkins ihrem Frontmann noch einmal zur Hilfe eilen. Der Song wird in bester Rockmanier beendet. Was folgt sind noch ein paar letzte Urschreie à la Grohl, der Klassiker „Everlong“ und die letzten Worte des Sängers: „Danke. Wir machen einfach noch ein Album und kommen bald wieder.“ Hoffentlich!

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