Augsburger Puppenkiste zu Gast in Lübeck

Lübeck (dpa) - Für Generationen von Fernsehzuschauern waren Urmel, Kalle Wirsch und Jim Knopf Helden der Kindheit. Jetzt sind die Figuren der Augsburger Puppenkiste zu Gast im Lübecker Theaterfiguren-Museum.

Anlass ist der 65. Geburtstag der berühmten Marionettenbühne. Die Ausstellung gebe einen Einblick in die Arbeit der Puppenkiste, die weit über die früheren bekannten Fernseherfolge hinausgehe, sagte der Leiter der Puppenbühne, Klaus Marschall, am Freitag.

Marschall ist der Enkel des Puppenkisten-Gründers Walter Oemichen, der während des Zweiten Weltkrieges in Augsburg ein kleines Marionettentheater, den „Puppenschrein“ gründete. Die fiel 1944 einem Bombenangriff zum Opfer, vier Jahre später öffnete sich die „Augsburger Puppenkiste“ zum ersten Mal, wenn auch noch nicht im Fernsehen. Die Fernsehkarriere der Marionettenbühne begann 1953 im damalige Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR), dem Vorläufer des NDR. „Seit 1958 produzierte der Hessische Rundfunk regelmäßig Mehrteiler mit der Augsburger Puppenkiste, darunter "Kater Mikesch", "Der Räuber Hotzenplotz" und "Bill Bo und seine Kumpane"“, sagte Marschall.

Insgesamt 37 solcher Kurzserien mit weit mehr als 1000 Folgen hat die Augsburger Puppenkiste insgesamt produziert. „Die absoluten Renner sind noch immer "Urmel aus dem Eis" und "Jim Knopf", von den Geschichten und den Figuren sind Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert“, sagte Marschall. Die Puppenkiste spielt aber keineswegs nur Stücke für Kinder. „Schon mein Großvater hat als gelernter Schauspieler von Anfang an auch Stücke für Erwachsene, wie zum Beispiel Brechts "Dreigroschenoper" auf die Bühne gebracht“, sagte er.

Die Ausstellung „Die Augsburger Puppenkiste - Stars an Fäden zu Gast in Lübeck“ ist bis zum 30. September zu sehen.

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