Glücksmomente und geballte Fäuste Ballett am Rhein präsentiert „Vier neue Temperamente“ mit vier Uraufführungen zum Saisonende

Düsseldorf · John Neumeier sitzt hoch konzentriert, das Kinn leicht nach vorne gestreckt, im Zuschauerraum. Der 83-Jährige, eine lebende Legende, verfolgt seine Uraufführung „From time to time“ für das Ballett am Rhein.

 John Neumeier hat „From time to time” kreiert, das Orazio Di Bella, Rashaen Arts, Simone Messmer und Julio Morel auf der Bühne performen.

John Neumeier hat „From time to time” kreiert, das Orazio Di Bella, Rashaen Arts, Simone Messmer und Julio Morel auf der Bühne performen.

Foto: Bettina Stöß

Eine Ehre für Demis Volpi, Direktor und Chefchoreograf, dass Neumeier ein neues Werk zu dem Abend „Vier neue Temperamente“ zum Saisonende kreiert hat. Den Intendanten des Hamburg Ballett, seit rund 50 Jahren im Amt, überzeugte das originelle Konzept: George Balanchines neoklassischem Schlüsselwerk „Die vier Temperamente“ von 1946, das die in der Antike formulierten vier Grundtemperamente des Menschen in Tanz verwandelt, stellen vier zeitgenössische Choreografinnen und Choreografen ihre Sichtweisen gegenüber. Volpi gewann Michèle Anne de Mey für das Phlegma, Hélène Blackburn für die Cholerik, choreografierte selbst das Sanguinische (das Heitere, Lebhafte) und wies Neumeier die Melancholie zu. Entstanden ist das dreistündige Programm „Vier neue Temperamente“ mit Höhen und Tiefen, wobei die beiden Meisterchoreografen – erwartungsgemäß – die Gipfelpunkte markieren.