Zehn Bilder pro Klick : Start-up Light bringt Kamera mit 16 „Augen“ nach Deutschland
Berlin (dpa) - Das Start-up Light, das Fotografie und Videoaufnahmen mit Hilfe von Software revolutionieren will, bringt seine erste Kamera nach Deutschland. Das Modell L16 hat 16 Bildsensoren, aus deren Aufnahmen sie ihre Fotos mit hoher Auflösung zusammenstellt.
Die gut 2000 Euro teure Kamera sieht das Start-up allerdings erst als Einstieg in einen breiteren Einsatz ihrer Technologie. Noch in diesem Jahr soll ein erstes Smartphone mit Lights Kamera-System auf den Markt kommen. Zudem will die Firma ins Geschäft mit der Filmbranche, Autoherstellern sowie Anbietern von Überwachungskameras und Drohnen kommen, sagte der für Produktdesign und Marketing zuständige Manager Bradley Lautenbach.
Wenn der Nutzer den Auslöser der L16 drückt, macht die Kamera zehn Bilder. Die einzelnen Objektive mit drei verschiedenen Brennweiten von 28, 70 und 150 Millimeter sind so eingestellt, dass sich ihr Blickfeld zum Teil überschneidet. Aus den zehn Bildern erzeugt die Software ein Foto mit einer Auflösung von bis zu 52 Megapixeln. Im Moment geschieht dies noch in Lights dazugehörigem Programm auf dem Computer, auf der Kamera selbst wird nur eine abgespeckte Version zum Teilen bei Online-Plattformen erstellt. Bei einer späteren Kamera-Generation solle die Berechnung auch direkt auf dem Gerät möglich sein, das belaste aber die Batterie.
Abgesehen davon, dass man mit der L16 die Technologie fortentwickeln könne, sieht Light einen Platz für das Gerät zwischen Smartphone-Kameras und Spiegelreflex-Fotoapparaten. „Wir wissen, dass wir nie so viele Kameras wie Smartphones verkaufen werden, wir sind nicht größenwahnsinnig“, sagte Lautenbach. Aber es gebe eine Schicht von Verbrauchern, die bereit seien, Geld für gute Bildqualität in kompakten Geräten auszugeben. Vor allem will Light aber den Chip aus eigener Entwicklung, der die Signale mehrerer Bildsensoren bündelt, anderen Herstellern anbieten.