Datenklau: Internet-Nutzer fordern strengere Regeln

Berlin (dpa) - Eine Vereinigung von Internet-Nutzern hat gefordert, Konzerne bei Datendiebstählen wie im Fall Sony stärker in die Pflicht zu nehmen. Die kürzlich unter dem Namen Digitale Gesellschaft gegründete Interessenvertretung forderte eine Beweisumkehr.

Einzelpersonen könnten kaum nachweisen, dass Betrugsfälle beispielsweise mit gestohlenen Kreditkartendaten tatsächlich auf Datenlecks bei Firmen zurückzuführen seien. Daher müssten die Unternehmen den Betroffenen das Gegenteil beweisen, verlangte der Verein. „Es kann nicht sein, dass die Nutzer das Risiko für die Datenschutzschlampereien großer Firmen tragen.“

Verstöße gegen Datenschutz und Datensicherheit seien „nach wie vor billiger, als sich anständig um diese Themen zu kümmern“, erklärte die Digitale Gesellschaft. „In unserer Gesellschaft von Morgen sind Daten zu wichtig, um Datenlecks wie kleine Schönheitsfehler zu behandeln.“ Politik und Wirtschaft hätten auf die Probleme, die mit der „fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche“ einhergingen, noch keine guten Antworten gegeben, hieß es.

Die Digitale Gesellschaft fordert außerdem, Sammelklagen für Verbraucher zu ermöglichen. Die Klagehürden seien für Einzelne oft zu hoch. „Wenn 77 Millionen Betroffene sich zusammenschließen, muss Sony mit empfindlichen Kosten rechnen und es lohnt sich mehr, in die Sicherheit der Daten zu investieren, statt die Nutzerinnen und Nutzer entschädigen zu müssen.“ Betroffene müssten zudem individuell benachrichtigt werden, wenn ihre Daten verloren gegangen seien.

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