Audi A6-Hybrid: Mit der Kraft aus zwei Herzen

Die A6-Limousine gibt es nun auch mit Hybrid-Antrieb und insgesamt 255 PS.

Düsseldorf. Der A6 setzt nun künftig auch auf die Kraft der zwei Herzen. Erstmals gibt es in dieser Modellreihe einen Hybrid-Antrieb, allerdings nur für die Limousine. Der Kombi - der Avant - fährt weiterhin mit konventionellen Motoren. Im Hybrid-A6 arbeiten ein Zwei-Liter Benzinmotor (211 PS/155 kW) und ein Elektromotor mit 54 PS (40kW) zusammen.

Die Elektroenergie stammt aus einer Lithium-Ionen-Batterie. Eine Achtstufen-Automatik sorgt dafür, dass maximal 480 Nm Drehmoment des Motors ruckfrei auf die Vorderräder kommen.

Dies alles passiert so unspektakulär, dass die Insassen bei gelassener Fahrweise geräuschlos und emissionsfrei im Stadtverkehr unterwegs sind. Bis zu drei Kilometer weit kommt der Hybrid-A6 ausschließlich mit Strom, wenn der Fahrer nicht schneller als 60 km/h fährt. Erst wenn das Gaspedal über eine gewisse Schwelle hinaus betätigt wird, übernimmt der konventionelle Motor den Antrieb.

Von diesem Übergang spüren die Insassen dann kaum etwas. Beim starken Gasgeben arbeitet der E-Motor immer mit dem Vierzylinder- Benziner zusammen, geht der Fahrer aber vom Gaspedal, fungiert der E-Motor wieder als Generator. So wird der Strom, den der E-Motor im Schubbetrieb und beim Bremsen zurückgewinnt, in der Lithium-Ionen- Batterie zwischengespeichert. Bremst der Fahrer beispielsweise nur leicht, übernimmt der E-Motor die Verzögerung alleine.

Im Innenraum bietet der A6 Hybrid angenehme Platzverhältnisse und praxisgerechte Bedienbarkeit. Allerdings wird der Unterschied zur konventionellen A6 Limousine beim Laden des Gepäcks wesentlich deutlicher. Hier beträgt das Ladevolumen nur 375 Liter (sonst 530 Liter).

Der Laderaum wird durch das große Volumen des Lithium-Ionen-Batteriesystems eingeengt, das im kollisionsgeschützten Bereich unter dem Gepäckraum platziert ist. Audi bietet zum Trost serienmäßig umklappbare Rücksitzlehnen, die helfen, den Gepäckraum bis auf 850 Liter zu erweitern und diesen A6 zum Zweisitzer machen.

Wer auf Laderaum steht, dem sei sowieso der neue A6 Avant empfohlen, der einen variablen Gepäckraum von 565 bis 1 680 Liter bietet. Doch diesen Lademeister gibt es nicht mit Hybrid, weil - so der Hersteller - weltweit deutlich mehr A6-Limousinen als Kombis verkauft werden.

Der neue Hybrid-A6 rollt mitten hinein in eine anhaltende Debatte, die um eine zentrale Frage kreist: Sind nicht moderne Diesel sparsamer und sauberer als Hybrid-Autos? Das liegt vor allem daran, dass diese Autos vor allem auf langen, schnellen Distanzen oder beim kräftigen Beschleunigen fast nur mit dem Verbrennungsmotor angetrieben werden. Im direkten Vergleich zum modernen Dieselmotor bietet der Hybrid noch nicht ausreichend Vorteile.

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