Der Latitude (geographisch für Breitengrad) hätte eigentlich Longitude (Längengrad) heißen müssen. Immerhin ist das Modell 23 Zentimeter länger als der Laguna und gönnt den Insassen auf 4,89 Meter Gesamtlänge satte 2,76 Meter Raum zwischen den Achsen.

Dieser lange Radstand sorgt neben exzellenten Raummaßen auch für ein sänftenhaftes Fahrverhalten. Das Fahrwerk schluckt souverän jede Bodenunebenheit, kommt bisweilen aber eine Spur zu schauklig daher. Leicht undefiniert ist die Lenkung, die etwas zu wenig Rückmeldung über Radeinschlag und Fahrbahnzustand bietet.

Damit ist die Kritik-Liste aber schon abgearbeitet. Den Latitude zeichnet vor allem eines aus: Vollkomfort ab Werk. Sieht man von wenigen neuzeitlichen technischen Gimmicks ab, findet sich im Franzosen bereits serienmäßig all das, was andere Hersteller penibel bei „verfügbare Optionen“ auflisten.

Neben Drei-Zonen-Klimaautomatik, Tempopilot, Navi-System und Bose-Sound gehören auch elektrische Ledersitze zum Standard. Witzig und durchaus nützlich ist ein Ionisator in der Belüftung, der Staubpartikel, Pollen oder Bakterien aus der Innenluft entfernt. Der Kofferraum ist mit 477 Litern ausreichend groß.

Ein Benziner und zwei Diesel verantworten den Vortrieb. Der Zwei-Liter- Benziner mit 140 PS/103 kW dürfte wohl das am wenigsten georderte Triebwerk sein. Besser, weil kraftvoller, sind die Selbstzünder.

Der Drei-Liter-Diesel leistet 241 PS/ 177 kW, der Zwei-Liter-Diesel 173 PS/127 kW. Bereits der kleine Selbstzünder generiert enormen Fahrspaß, den er sich auch von der etwas träge reagierenden Sechs-Stufen-Automatik nicht verderben lässt. Etwa sieben Liter Schnittverbrauch sind aber einzukalkulieren.

Interessant wird es beim Preis, denn der Latitude hat keinen. Er kann ausschließlich sonderzahlungsfrei geleast werden, mit einer Einstiegsrate ab 399 Euro monatlich für den Benziner beispielsweise. rwo