Wie Laudamotion eine der größten Billig-Airlines werden will
Lauda war im April ein kleiner Paukenschlag gelungen, indem er sich die irische Billigfluggesellschaft Ryanair als Partner holte. Die Übernahme ist bald perfekt. Verspätungen soll die Fluggesellschaft noch vor den Sommerferien in den Griff bekommen.
Düsseldorf. Schon morgens um 8 Uhr hatte der Luftfahrtunternehmer und ehemalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda am Montag ein Vorstellungsgespräch bei NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). Dabei ging es nicht nur um die strategische Ausrichtung seiner Low-Cost-Airline Laudamotion, sondern auch um die massenhaften Verspätungen der vergangenen Wochen.
Vor allem die Zahl der Nachtlandungen ist in Lohausen enorm gestiegen: Am Sonntagabend kam etwa eine Eurowings-Maschine aus London erst um 23.47 Uhr (geplant: 22 Uhr) in Düsseldorf an, der Flieger von Laudamotion aus Palma setzte um 22.54 Uhr mit mehr als einer halben Stunde Verspätung auf dem Rollfeld auf. Allein im Mai landeten 313 Jets nach 23 Uhr — so viele wie noch nie in diesem Monat. Der Verkehrsminister hatte Vertreter der wichtigen Fluggesellschaften — Eurowings und Laudamotion — daher zum Gespräch ins Stadttor zitiert. Man müsse die Verspätungen noch vor den Sommerferien in den Griff bekommen und dürfe sie nicht einfach in Kauf nehmen, hatte Wüst im Vorfeld gesagt.
Doch die Airlines verweisen als Grund für die zunehmenden Verspätungen neben den vielen Gewittern vor allem auf die anhaltenden Streiks der Fluglotsen in Frankreich. „Es kann nicht sein, dass ein Land halb Europa zum Stillstand bringt“, ärgerte sich am Montag Niki Lauda. Zahlreiche Verbindungen vor allem von und nach Mallorca oder Faro hätten bereits gestrichen werden müssen. „Entweder man einigt sich oder verbietet es“, polterte Lauda. Den Airlines seien da die Hände gebunden.