Thyssen-Krupp hält Kurs

Hiesinger übernimmt im Januar das Ruder.

Essen. Der künftige Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger (50) versuchte am Dienstag den 177.000 Mitarbeitern weltweit die Angst zu nehmen: "Sie können sich auf eine Weiterentwicklung ohne Bruch einstellen", sagte der ehemalige Siemens-Manager. Auch das zyklisch verlaufende Stahlgeschäft, das in der Krise den Konzern tief in die roten Zahlen getrieben hatte, werde ein Standbein bleiben.

Der nach zwölf Jahren an der Spitze nach der Hauptversammlung am 21. Januar 2011 ausscheidende und auf Wunsch der Stiftung in den Aufsichtsrat wechselnde Konzernchef Ekkehard Schulz (69) zeigte sich erleichtert, nach dem Katastrophenjahr 2009 die Wende für einen respektablen Abgang geschafft zu haben. Aus 2,4 Milliarden Euro Verlust wurde binnen Jahresfrist ein Vorsteuergewinn von 1,1 Milliarden Euro. "Das ist eine Kehrtwende von 3,5 Milliarden Euro", jubelte Schulz. Davon stammten 1,5 Milliarden aus Kosteneinsparungen.

Für das seit 1.Oktober laufende Geschäftsjahr legte Schulz die Latte nochmals höher. Auch dank des wieder auf Hochtouren laufenden Stahlgeschäfts wird der Konzernumsatz um 10 bis 15 Prozent steigen (2009/ 2010: 42,6 Milliarden Euro). Der Gewinn soll stärker zulegen. Für das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen werden zwei Milliarden Euro angestrebt (Vorjahr: 1,2 Milliarden Euro).

"Ich stehe voll und ganz hinter diesem Ausblick", sagte Hiesinger, der Schulz für die "hervorragende" Einarbeitung dankte. Er habe bisher 30 Standorte in Europa, in China, Indien und Brasilien besucht und sei überall "mit offenen Armen" empfangen worden. In den nächsten Wochen folgen die USA. Mitte 2011 will Hiesinger seine Strategie vorstellen. Es könnte auf mehr Technologie und weniger Stahl hinauslaufen. Der Edelstahl-Standort Düsseldorf-Benrath wird bereits geschlossen.

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