Netzagentur rät zum Tarifwechsel bei Strom und Gas

Bonn (dpa) - Strom- und Gaskunden sollten laut Empfehlung der Bundesnetzagentur einen Wechsel ihrer Tarife oder Anbieter prüfen. Der Verbraucher könne durch einen Wechsel des Stromtarifs Einsparungen von rund 160 Euro im Jahr erzielen.

Das sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, am Dienstag bei der Vorlage des Berichts zur Entwicklung des Wettbewerbs im Strom- und Gasmarkt. Die Grundversorgung sei für den Haushaltskunden nach wie vor die teuerste Art der Stromversorgung. Günstiger werde es, wenn der Kunde einen anderen Tarif bei seinem Grundversorger oder einen anderen Lieferanten wähle.

Kurth hob die Zuverlässigkeit des Stromnetzes hervor: Trotz der gewaltigen technischen Herausforderungen, die die Einbindung der erneuerbaren Energien mit sich bringe, sei die Netzinfrastruktur im Elektrizitätsbereich sicher und stabil. Wegen Störungen im Netz war jeder Endverbraucher im vergangenen Jahr im Schnitt 14,63 Minuten ohne Strom. Dieser Index liegt zum dritten Mal in Folge unter dem Vorjahreswert und im internationalen Vergleich an der Spitze.

Eine deutliche Stärkung des Wettbewerbs hat es nach Kurths Worten auf dem Gasmarkt gegeben: Strukturelle Weiterentwicklungen und das von der weltweiten Wirtschaftskrise 2009 verursachte Gas-Überangebot drückten demnach auf den Preis. Dieser sank 2009 im Schnitt um fast zehn Prozent. Für den durchschnittlichen Haushaltskunden mit einem Gasverbrauch von 20 000 Kilowattstunden bedeutete dies im Schnitt eine Ersparnis von 126 Euro im Jahr.

Mittlerweile hat sich auch die Zahl der Lieferanten in den einzelnen Netzgebieten deutlich erhöht. Die meisten Verbraucher können aus einer Vielzahl von Anbietern und Vertragsangeboten wählen. Hier ergeben sich laut Netzagentur zusätzlich Einsparmöglichkeiten von mehr als 100 Euro im Jahr. „Ich ermutige die Gasverbraucher ausdrücklich, sich über die Möglichkeiten für einen Vertrags- oder Lieferantenwechsel zu informieren und die Chancen des Wettbewerbs für sich zu nutzen,“ erklärte Kurth. Oft reiche schon ein Gespräch mit dem bestehenden Versorger, um einen Vertrag mit besseren Konditionen zu erhalten.

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